
© Jörg Bauerfeld
„Weiße Taube“ wird Zufluchtsort für Geflüchtete – aber wann kommen die ersten?
Dortmund hilft
Immer mehr Menschen aus der Ukraine fliehen vor dem Krieg. Dortmund ist dabei eine beliebte Anlaufstelle. In einem ehemaligen Seniorenheim stellt die Stadt eine Übergangseinrichtung bereit.
Nicht nur Jörg Süshardt, Leiter des Dortmunder Sozialamtes, war richtig happy. Auch die zahlreichen Gäste aus Politik, Presse und Anwohnern des ehemaligen Seniorenheimes „Weiße Taube“ in Kirchhörde waren positiv überrascht.
Seit Ende Januar steht das Gebäude jetzt leer
„Das ist hier schon eine andere Kategorie der Unterbringung“, sagt Jörg Süshardt mit Blick auf die sehr gute Ausstattung des Hauses. Erst Ende Januar 2022 sind die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims in ein neues Domizil gezogen.
Entsprechend gut präsentiert sich das seit dem leerstehenden Gebäude im Dortmunder Süden. Zwar soll hier in Zukunft ein neues Demenz-Zentrum entstehen, aber mit etwaigen Umbauarbeiten ist erst Ende des Jahres zu rechnen, wenn nicht sogar noch später.

Nils Berning (Bezirksbürgermeister), Jörg Süshardt (Leiter des Sozialamtes) und Ümit Kosan (Geschäftsführer des VMDO e.V.) in einem der Wohnräume. © Jörg Bauerfeld
Also hat die Bezirksvertretung Hombruch zusammen mit der Stadt Dortmund kurzerhand den Plan vorangetrieben, die ehemaligen Senioreneinrichtung für Menschen aus der Ukraine „fein“ zu machen. Rund 180 Kriegsflüchtlinge können hier in zumeist Vierbettzimmer unterkommen.
Jedes Zimmer verfügt über einen eigenen Sanitärbereich und einen Kühlschrank. Jeder Flur über eine Gemeinschaftsküche mit genügend Kochmöglichkeiten.

Das ehemalige Seniorenzentrum ist noch in einem sehr guten Zustand – und wird jetzt hergerichtet, für Flüchtlinge aus der Ukraine. © Jörg Bauerfeld
Es gibt Raum genug, um Spielecken für die Kinder einzurichten und ein weitläufiges Außengelände. „Wir wissen nicht, wie sich die Lage entwickelt“, sagt Jörg Süshardt. Nach dem Verteilschlüssel, den das Land NRW für seine Kommunen vorsehe, sei Dortmund bereits über Soll.
Menschen werden weitervermittelt
Menschen, die nach Dortmund kommen und nach einer Bleibe suchen – also die, die nicht bei Familien oder Freunden unterkommen können – werden im Moment in andere Städte weitervermittelt.
Man wisse also nicht, wann an der „Weißen Taube“ die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eintreffen werden. Aber man sei vorbereitet. So wird der VDMO (Verbund sozial-kultureller Migrantenvereine Dortmund e. V.) die Betreuung der Menschen übernehmen.

Erst im Januar wurden das Seniorenheim leer gezogen und die Bewohner in einen Neubau umquartiert. © Jörg Bauerfeld
Verlassen können sie sich dabei auch auf die Mithilfe Hombrucher Bürger. Zahlreiche waren schon beim Besichtigungstermin mit vor Ort und boten ihre Hilfe an. Auch Bezirksbürgermeister Nils Berning machte deutlich, dass er und die Mitglieder der Bezirksvertretung alles tun werden, um den Gästen aus der Ukraine ein sicheres und gemütliches Zuhause zu geben – und sei es nur für eine befristete Zeit.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
