Mit dem kleinen Weinladen mitten in der Aplerbecker Mark haben sich Carolina und Thomas Hiddemann einen Lebenstraum erfüllt. Ein florierendes Geschäft gegenüber dem Lottoladen und direkt neben der Eismanufaktur. Im Sommer 2019 eröffneten die beiden das „Lädchen“. Es war von Anfang an ein Erfolg. Fast scheint es, als hätte der Dortmunder Süden nur darauf gewartet. Das liegt auch an den Geschäftsleuten, die mit Herzblut dabei sind.

Jetzt, im fünften Jahr, mussten Carolina und Thomas Hiddemann schweren Herzens eine Entscheidung treffen. Es geht um den beliebten Ausschank. Denn das Weinlädchen hat sich als echter Dorftreffpunkt etabliert. Zum einen als Weinfachgeschäft, zum anderen aber auch als kleine Weinstube. Hier trifft man sich auf ein Gläschen Wein und einen Schnack. Doch das wird es ab sofort in der gewohnten Form nicht mehr geben.
Kaum noch Zeit für Kunden
Die Entscheidung fällt den beiden nicht leicht. Aber es geht nicht mehr. „Der Ausschank ist zu groß geworden“, sagt Thomas Hiddemann. Die Gesundheit habe gelitten, das eigentliche Geschäft, der Weinverkauf auch. „Wir konnten uns nicht mehr die Zeit für die Kunden nehmen“, sagt der 46-Jährige.
„Als wir den Laden eröffnet haben, haben wir uns gefragt, was passiert, wenn ein Kunde kommt und sagt, ich möchte den Wein probieren“, sagt Thomas Hiddemann. „In Deutschland braucht man eine Schanklizenz und die haben wir beantragt.“ Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die vor Ort ein Gläschen tranken, war überschaubar. Dann kam Corona. „Nach Corona haben wir gesagt, wir machen mit dem Ausschank weiter.“
Gesundheitliche Probleme
Doch die Hiddemanns wurden von dem, was dann geschah, regelrecht überrumpelt. Drinnen wurde es zu voll, dann kam ein Tisch vor den Laden, dann mehrere Stehtische. „Es wurde immer größer und wir merkten, dass wir keine Zeit mehr für unsere Gäste hatten“, sagt Thomas Hiddemann.
Der immer größere Trubel ging auch auf die Gesundheit. Doch was tun? Den Ausschank zu schließen, kam eigentlich nicht infrage. „Das hatte sich so etabliert, wenn wir das machen, haben wir wahrscheinlich nicht mehr viele Freunde“, sagt der Geschäftsmann.
„Es geht uns besser“
Doch der Ausschank plus Weinverkauf überstieg die Kräfte der Hiddemanns. Im Mai 2024 gab es einen Probemonat, in dem auf den Ausschank verzichtet wurde. Das Fazit: „Die ersten drei, vier Tage waren schon komisch. Aber wir haben gemerkt, es kommen wieder mehr Kunden und es geht uns besser“, sagt der Geschäftsmann.
Lange haben die Hiddemanns mit der Entscheidung gerungen. Doch dann war klar: „Wir stellen den Ausschank ein und machen vereinzelt Veranstaltungen. Aber nur nach Voranmeldung und mit maximal 30 Gästen“, sagt Thomas Hiddemann. Damit kehrt die kleine Weinhandlung zu ihren Wurzeln zurück. Ein Fachgeschäft mit zuvorkommendem Service und abwechslungsreichen Veranstaltungen.
Der kleine Weinladen, Schwerter Straße 291
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag von 10 bis 19 Uhr
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