Weihnachtsmarkt in Dortmund wird teurer Das kosten Essen und Attraktionen 2023

Dortmunder Weihnachtsmarkt wird teurer: Das kosten Essen und Attraktionen
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Über Monate sind Preissteigerungen in nahezu jedem Lebensbereich ein Dauerthema. Dass das die Schausteller und Händler auf den Weihnachtsmärkten treffen wird, war abzusehen – nur nicht, wie genau. Viele Stände auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt fallen durch erhöhte Preise auf, vom Glühwein bis zum Kinderkarussell. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Weihnachtsdeko in der Kleppingstraße in Dortmund
Eines der schmückenden Dekorationen an der Kleppingstraße. © Sophia Wibbeke

Die gebrannten Mandeln, die Marlen Quante in ihrem Mandelhäuschen verkauft, sind eine dieser Ausnahmen. „Für eine Tüte nehmen wir vier Euro, so wie die zwei Jahre zuvor auch“, sagt Quante. Anders sehe es beim Obst aus. „Obst ist aktuell sehr teuer“, sagt sie. Da gehe es nicht anders als mit einer Preiserhöhung, auch wenn man versuche, günstig zu bleiben. Man wolle die Kundinnen und Kunden nicht vergraulen.

Glühweinpreise erhöht

Je nachdem, was man mag, kann man in diesem Jahr für Schokoobst nach Wahl etwa mit vier Euro rechnen. Wer lediglich einen kandierten Apfel möchte, wird sogar schon ab zwei Euro fündig. Solch niedrige Preise sind aber die Ausnahme, die Weihnachtsmarkt-Klassiker sortieren sich bei 3,50 Euro und aufwärts ein. So wie zum Beispiel der von Weihnachtsmärkten gar nicht wegzudenkende Glühwein, der damit 50 Cent teurer ist als im vergangenen Jahr.

Glühweinstand Alt Dortmund auf dem Weihnachtsmarkt
Vorne links im Glühweinstand Alt Dortmund steht Sibylle Dietrich. Auch sie musste den Glühweinpreis anpassen,. © Sophia Wibbeke

„Wir haben jetzt zum ersten Mal seit Einführung des Euros den Preis erhöht“, sagt Sibylle Dietrich vom Glühweinstand Alt Dortmund. Ihr Stand befinde sich seit 44 Jahren jedes Jahr aufs Neue auf dem Hansaplatz. „Anders wäre das nicht mehr wirtschaftlich“, sagt Dietrich. Die Preiserhöhung erstreckt sich über das ganze Angebot. „Das ist woanders auch so, ob Glühwein oder der Schuss, den wir reinmachen. Alles ist teurer geworden, nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt“, sagt sie.

Viel Spiel beim Bratwurstpreis

Ähnlich ist es bei der Bratwurst. „Es ist ein Teufelskreis, und wir sitzen am Ende alle in einem Boot“, schildert Alexander Schütz, seit 23 Jahren mit seinem Stand Bratwurst & Co. Schütz auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund. Seine Bratwurst ist ebenfalls um 50 Cent teurer geworden und befindet sich mit 4,50 Euro über dem üblichen Weihnachtsmarktpreis von 3,50 Euro.

Alexander Schütz im Stand Bratwurst und Co Schütz.
Alexander Schütz steht schon 23 Jahre mit seinem Bratwurststand auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt. Auch er habe die Preise seiner Würstchen anpassen müssen. © Sophia Wibbeke

„Wir haben den Preis mit Bauchschmerzen erhöht, aber wir haben das durchgerechnet und es ging einfach nicht anders. Unterm Strich runden wir den Preis sogar ab, um der Kundschaft entgegenzukommen“, sagt Schütz. Zu dem bei seinen Würstchen etwas höheren Preis sagt er: „Wir bieten hier ein Produkt an, hinter dem wir stehen und das den Preis auch wert ist.“

Vieles teurer, aber nicht alles

Renato Schneider ist wiederum einer derjenigen, der bei seinem Bratwurststand an der Kleppingstraße immer noch seine Wurst für 3,50 Euro anbietet. Doch ist es selbst bei ihm nur eine Art Kompromiss: „Bei Käsekrakauer und anderen Würstchen mussten wir auch hochgehen. Nur bei der normalen Bratwurst sind wir beim alten Preis geblieben“, sagt er. Die Entscheidung sei für die Kundinnen und Kunden gefallen. „Wenn andere hier höhere Preise haben, ist das voll in Ordnung“, sagt er, „eventuell müssen wir irgendwann auch höher gehen. Unterm Strich ziehen wir auf dem Weihnachtsmarkt ja alle an einem Strang.“

Renato Schneider im Bratwurststand auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt.
Renato Schneider(l.) bleibt für die Kunden vorerst beim bekannten, günstigen Bratwurstpreis von 3,50 Euro. © Sophia Wibbeke

Schaut man sich die Preise im Umfeld von Schneiders Laden an, sieht man eine ähnliche Entwicklung. Die Preise von Essen, Trinken und Attraktionen sind grob um 50 Cent gestiegen. Einen höheren Anstieg sieht man selten, häufiger wurden die Preise sogar trotz höherer Einkaufspreise beibehalten.

Die Maronen – oder Esskastanien – bekommt man schon für 5 Euro, genauso wie drei Reibekuchen oder auch die immer beliebteren Churros (mit Nutella 6 Euro). Deftigere Gerichte kosten gerne mal etwas mehr. Eine Grünkohl-Portion startet bei 8 Euro, Champignons bei 7 Euro und die ungarische Spezialität Langos bekommt man je nach Belag für 4,50 bis 8 Euro. Preisschlager und damit sogar noch unter Bratwurst-Niveau sind Backkartoffeln. Die bekommt man an gleich mehreren Ständen schon ab 3 Euro.

Crêpes und Attraktionen

Aber was ist mit dem Nachtisch? Ja, auch Crêpes sind teurer geworden. Selbst bei Volker Cursiefen, der das ganze Jahr über neben dem Wurst-Willi auf dem Westenhellweg steht. Cursiefen hat den Preis für die Crêpes eine Woche vor dem Weihnachtsmarkt noch angepasst. „Es geht nicht anders“, sagt auch er, weshalb ein Crêpe mit Nutella nun 4,50 statt 4 Euro kostet. „Nutella, Kinderriegel, aber auch Käse und Schinken. Die beliebten Sachen sind alle deutlich teurer geworden.“

Volker Cursiefen vom Crepe Moni
Volker Cursiefen vom Crêpe Moni verkauft das ganze Jahr über Crêpes und andere Spezialitäten auf dem Westenhellweg. Auch er musste die Preise zum Weihnachtsmarkt hin anziehen. © Sophia Wibbeke

Lieferengpässe, Knappheiten von Waren, aber auch Strompreise, Personal und Standgebühr sind ein Thema. Letztere belasten vor allem die Karussells und Attraktionen. Das Riesenrad konnte seinen Preis von 5 Euro für eine Fahrt halten, doch sei bereits jetzt klar, so ein Mitarbeiter, im nächsten Jahr gehen sie auf 6 hoch. Nur bei den Kindern, da bleibt es bei 4 Euro.

Wesley Mennecke vor einem Kinderkarussell.
Wesley Mennecke (21) verwaltet die Karussells der Familie Mennecke bereits in vierter Generation. © Sophia Wibbeke

Nicht viel weiter findet man das Kinderkarussell von Traditionsunternehmen Mennecke. Wesley Mennecke, gerade 21, verwaltet die Attraktion schon in vierter Generation: „In den letzten zwei Jahren haben wir 2,50 Euro pro Fahrt genommen. Das mussten wir jetzt erhöhen, wollen den neuen Preis aber auch langfristig so belassen.“

Unterm Strich kann man also sagen, ist der Besuch des Weihnachtsmarktes teurer geworden, jedoch gibt es für fast jede Preisklasse etwas zu kaufen, beginnend bei 3 Euro für die Backkartoffel bis über 10 Euro für deftige, vollwertige Gerichte. Wer allerdings Kinder hat, sollte eher mit 3 bis 5 Euro mehr pro Kind und möglicher Fahrt auf einer Attraktion kalkulieren.

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