Klassische Weihnachtsfeiern wird es in diesem Jahr nicht geben.

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Weihnachtsfeiern trotz Corona? Gastronomen suchen nach der Nische

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An Partys und andere Events ist aktuell nicht zu denken. Aber wie ist es eigentlich mit Weihnachtsfeiern von Firmen? Wir haben bei Veranstaltern und Caterern nachgefragt, wie die Lage ist.

Dortmund

, 13.11.2020, 18:17 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Donnerstag (12. November) riet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu, von größeren Feiern im Dezember abzusehen. Veranstaltungen mit mehr als 10 bis 15 Personen wie Weihnachtsfeiern oder andere Geselligkeiten sehe er „in diesem Winter nicht mehr“.

Wenn die Infektionszahlen zurückgehen sollten, „heißt das nicht, ab Dezember oder Januar kann es wieder richtig überall losgehen mit Hochzeitsfeiern oder Weihnachtsfeiern als wäre nichts gewesen“.

Daher wird es wohl einen Dezember ohne die klassischen Weihnachtsfeiern geben. Oder finden doch einige statt? Wir haben uns bei Dortmunder Caterern und Eventplanern umgehört, wie die aktuelle Situation ist.

„Viele Firmen waren sehr vorsichtig“

Die Tyde Studios veranstalten normalerweise „Weihnachtsfeiern in Hülle und Fülle“, wie Geschäftsführer Christian Gutbier sagt. Für gewöhnlich kommen die ersten Anfragen schon im Februar oder März oder dann spätestens im Sommer. In diesem Jahr gab es jedoch kaum Nachfragen von Kunden.

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„Und die vier, fünf Events, die es hätte gaben sollen, wurden dann storniert. Viele Firmen waren sehr vorsichtig und gerade wenn es bereits im Vorhinein abzusehen war, dass ein Event auf wackeligen Füßen steht“, erzählt Gutbier.

Ähnlich ist die Lage beim Eventschiff Walter. Dort, wo eigentlich regelmäßig Weihnachtsfeiern im Dezember geplant sind, ist dieses Jahr tote Hose. „Es steht gar nix in den Auftragsbüchern. Es wurde alles storniert. Vielen Gesellschaften sind Feiern zu unsicher - das kann ich natürlich verstehen“, meint Geschäftsführer Oliver Buschmann.

Quote: 100 Prozent Stornierungen

Das Eventschiff hat auch unabhängig vom Weihnachtsgeschäft große Probleme, Einnahmen zu generieren. „Von Mitte Oktober an hatten wir keine Aufträge mehr. Zudem gibt es bis zum 1. April keine Anfragen mehr“, beschreibt Buschmann, „wir werden schon irgendwie über den Winter kommen, aber ich werde wohl auf Rücklagen zurückgreifen müssen“.

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Jürgen Mohr von Catering by Mohr berichtet ebenfalls von einer Quote von „100 Prozent Stornierungen“. Es gebe keine Aufträge von Firmen, wie in den vergangenen Jahren. Man hoffe nun auf Weihnachten. „Für die Feiertage gibt es schon einige Bestellungen von Familien und Privatleuten.“

Eine kleine Nische hat Stolzenhoff Catering für sich entdeckt. Dadurch, dass es in diesem Jahr keine klassischen Weihnachtsfeiern von Firmen mit der gesamten Anzahl an Mitarbeitern gibt, gebe es einige Anfragen von einzelnen Bereichen in Unternehmen.

„Manche Abteilungen haben ein Catering für ein Mittag- oder Abendessen für zehn Personen bestellt“, sagt Dennis Stolzenhoff, der sich ebenfalls wie seine Kollegen einiges vom Weihnachtsgeschäft verspricht.

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