Viktor Heckeler braucht schon eine Menge Fingerspitzengefühl, um den elektrischen Rollstuhl auf dem Weg zu halten. Löst der sich weiter auf, hat der 77-Jährige keine Chance mehr, ihn zu nutzen.

© Jörg Bauerfeld

Weg löst sich auf: Für Rollstuhlfahrer Viktor Heckeler ist das gefährlich

rnKaputte Wege

Ist es die Folge von Vandalismus oder einfach schlecht gemacht? Eine wichtige Wegeverbindung im Dortmunder Süden löst sich regelmäßig auf – und wird zur Gefahr für die Nutzer.

Aplerbeck

, 02.04.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es sind nur knapp 40 Meter, aber der Weg ist für Radfahrer wie Fußgänger enorm wichtig. Er verbindet den Emscherweg mit einem Einkaufszentrum im Dortmunder Süden.

Hinter dem Fressnapf, einem der zahlreichen Geschäfte am Rodenbergcenter im Ortskern von Aplerbeck, verläuft er in Richtung Emscherweg.

Wichtiges Stück Weg zum Rodenbergcenter

Erst über den Parkplatz, dann einige Meter ein wenig holperiger über ein unbefestigtes Stück und anschließend über einen eigentlich schön befestigten Weg geht es hinunter in Richtung Emscher. Die Betonung liegt auf „eigentlich“. Denn der Weg ist im Begriff, sich aufzulösen.

Die Steine sind schwimmend verlegt und haben keine feste Einfassung. Vermutlich ist das der Grund, warum der Weg immer wieder in alle Einzelteile zerfällt.

Die Steine sind schwimmend verlegt und haben keine feste Einfassung. Vermutlich ist das der Grund, warum der Weg immer wieder in alle Einzelteile zerfällt. © Jörg Bauerfeld

Auf den ersten Blick sieht es aus wie Vandalismus. Die Randsteine, einer nach dem anderen, scheinen gelockert worden zu sein. Einige der Steine liegen im weiteren Umfeld, andere sind am Rand es Weges gestapelt. Bei näherem Hinsehen liegt das Problem aber scheinbar im Verlegen der Steine.

Die Steine haben keine Verbindung zum Untergrund

Diese sind nur locker auf den Untergrund gelegt. Keine Verbindung zum Untergrund besteht und auch keine ordentliche Einfassung des Weges. Die Folge: Die Steine rutschen an den Seiten ab – immer weiter. Für Menschen mit Kinderwagen wird es langsam eng, für Rollstuhlfahrer bald gefährlich.

„Es ist jetzt schon ganz schön eng. Ich habe ein bisschen Angst, zu kippen“, sagt Viktor Heckeler (77). Der 77-Jährige ist seit 2013 an einen Rollstuhl gefesselt.

Einige der losen Steine fliegen schon in der Gegend herum.

Einige der losen Steine fliegen schon in der Gegend herum. © Jörg Bauerfeld

Oft nutzt er die Wege an der Emscher entlang, um „ein bisschen herauszukommen“ oder auch, um zum Einkaufen zu gelangen. „Vor ein paar Jahren hatten wir das Problem schon einmal. Da waren nur schon viel mehr Steine rausgebrochen“, sagt Viktor Heckeler.

Ein Anruf beim ehemaligen Verwaltungsstellenleiter Michael Rohde habe damals geholfen. „Der Weg wurde schnell wieder instandgesetzt. Ich hoffe, das ist jetzt auch der Fall. Jetzt geht es noch schnell und ist nicht so teuer“, erklärt der 77-Jährige, der sich bereits mit dem Problem an den Seniorenbeirat des Stadtbezirkes gewandt hat.

„Ich habe Angst, dass ich hier bald nicht mehr durchkomme“, sagt Viktor Heckeler, der diese Strecke des Öfteren nutzt. Das kaputte Stück zu umfahren, ist auch nicht die beste Idee. Östlich des Rodenbergcenters verläuft zwar noch ein Weg, doch der ist in Privatbesitz und in einem noch schlimmeren Zustand. Mit einem Rollstuhl ist hier die Durchfahrt praktisch nicht möglich.

„Wir haben die Angelegenheit weiter an die Stadt geleitet und hoffen, dass sich jetzt schnell jemand kümmert“, erklärt Rüdiger Pelzer, Seniorenbeirat in Aplerbeck. Denn das Stückchen Weg werde sehr stark frequentiert – von Fußgängern, Radfahrern und eben auch von Rollstuhlfahrern.