Was wird aus den Real-Märkten? Steht hier in Eving zum Beispiel bald Kaufland dran. Das Kartellamt prüft gerade die Übernahme von Real-Standorten durch Kaufland oder auch Edeka. Denkbar ist aktuell auch, dass gar nicht alle drei Standorte in Dortmund als Lebensmittel-Märkte weiterbetrieben werden.

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Was wird aus den Real-Märkten in Dortmund? Entscheidung könnte bald stehen

rnLebensmittelhandel

Seit einem Jahr blicken Mitarbeiter und Kunden der Real-Märkte in Dortmund in eine ungewisse Zukunft. Werden die Standorte verkauft? Oder geschlossen – wie jetzt ein Real-Markt in Duisburg?

Dortmund

, 15.12.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Sommer dieses Jahres hat der Handelskonzern Metro die Verbrauchermarktkette Real endgültig an den russischen Investor SCP verkauft. Der will seitdem den Großteil der 276 Märkte an Wettbewerber weitergeben und laut Medienberichten nur rund 50 Märkte für zwei Jahre selbst betreiben.

In Duisburg wird nun Ende Januar ein Real-Markt geschlossen. Kann das auch in Dortmund passieren? Was wird aus den drei Standorten in Eving, Aplerbeck und im Indupark in Kley? Eine klare Auskunft gibt es dazu von der Lebensmittel-Kette nicht.

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Frank Grüneisen, der Pressesprecher der Real GmbH, sagt auf eine Anfrage lediglich: „Alle Veränderungen am Marktnetz stehen immer unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts. Bitte haben Sie daher Verständnis dafür, dass wir keine standortbezogenen Informationen veröffentlichen, bevor nicht eine finale Entscheidung dieser Behörde vorliegt.“

Er verweist darauf, dass eine Entscheidung des Bundeskartellamts „frühestens Ende Dezember“ zu erwarten sei.

Kaufland und Edeka zeigen Interesse

Das Bundeskartellamt prüft gerade die Filialpakete, die vor allem Kaufland und Edeka zur Übernahme angemeldet haben. Kaufland ist an der Übernahme von 101 Real-Standorten interessiert. Edeka hat vor, 72 Standorte zu erwerben. Auch Globus soll bei einigen Standorten im Gespräch sein.

Die Wettbewerbshüter haben den beteiligten Unternehmen ihre vorläufige Bewertung übermittelt. Danach sieht das Bundeskartellamt verschiedene wettbewerbliche Probleme, ist aber mit den Unternehmen in Verhandlungen über mögliche Lösungen. Und die deuten sich durchaus an.

Kaufland und der Verkäufer SCP Group haben dem Bundeskartellamt am 6. November, so steht es auf der Internetseite der Behörde, erste Vorschläge für Verpflichtungszusagen sowohl für die Lösung der Wettbewerbsprobleme auf der Absatzseite als auch zur Lösung der wettbewerblichen Bedenken auf der Beschaffungsseite unterbreitet.

357 Beschäftigte in drei Real-Märkten

Was das Gezerre am Ende für die drei Real-Märkte in Dortmund und die insgesamt 357 Beschäftigten dort bedeutet, ist weiter offen. Im schlimmsten Fall kann es nach wie vor zu Schließungen kommen - wie jetzt in Duisburg.

„In jedem Fall liegt die Priorität aller Verfahrensbeteiligten darauf, die bestmögliche Lösung für den jeweiligen Standort zu finden, sodass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden können“, sagt Real-Sprecher Frank Grüneisen.