
Niels Schulte verkauft auf dem Wochenmarkt Obst und Gemüse - auch bei 30 Grad. Er gibt Tipps für den Marktbesuch bei hohen Temperaturen. © Nils Stachowiak
Hitzewelle trifft Wochenmärkte in Dortmund: Wird früher abgebaut?
Bis zu 40 Grad
Auch bei hohen Temperaturen gehören Einkäufe zum Alltag - zum Beispiel auf den Wochenmärkten in Dortmund. Wie trifft die Hitzewelle die Händler und Kunden auf den Marktplätzen?
Wenn auf dem Hansaplatz mittwochs und samstags der Wochenmarkt stattfindet, steht Niels Schulte an seinem Obst- und Gemüsestand und versorgt die Dortmunder mit frischer Ware. Das wird auch in den nächsten Wochen der Fall sein, wenn die Temperaturen über 30 Grad klettern sollen.
Wochenmärkte finden auch bei Hitze statt
Natürlich hat das Wetter auch Einfluss auf die Wochenmärkte. Aber Schulte, der gleichzeitig Marktsprecher ist, beruhigt die Kunden: „Auch bei hohen Temperaturen finden die Dortmunder Märkte statt“ - in der Innenstadt wie in den Stadtteilen. Trotzdem sollten Besucher einige Dinge bedenken.
Zwar erlaubt die deutsche Marktordnung, dass Märkte „in dringenden Fällen“ wie großer Hitze verschoben oder abgesagt werden. Doch das halten Niels Schulte und seine Kollegen nicht für nötig: „Ich kann nicht nachvollziehen, warum Märkte ganz ausfallen sollten.“ Das war beispielsweise im Juli 2019 bei einigen Märkten in Westfalen geschehen.
Was Schulte sehr wohl für möglich hält: Einzelne Stände werden vielleicht nicht vertreten sein. „Wenn die Kühlung nicht mitmacht“, ergebe das für Händler keinen Sinn. Die Kühlung verbraucht viel Energie und ist aufwendiger, je wärmer es wird - also gerade in der Mittagssonne.
„So früh wie möglich kommen“
„Ich schätze, dass Händler mit Kühltheke früher Feierabend machen werden, gegen 12 oder 13 Uhr“, so die Prognose von Schulte. Die einzelnen Händler dürfen in Dortmund selbst entscheiden, wann sie ihren Stand dann abbauen.
Auch deswegen rät der Obsthändler: „Kunden sollten so früh wie möglich kommen.“ Angenehmer Nebeneffekt: Die Temperaturen sind noch niedriger und der Einkauf angenehmer. Und die frische Ware liegt noch nicht so lange in der Hitze.
Händler kaufen weniger Ware ein
„Wenn ich morgens einen Salat hinlege, kann ich den mittags wegschmeißen“, weiß Niels Schulte. Die Händler werden ihr Angebot deswegen schon anpassen. Schulte kündigt an: „Wir kaufen weniger Ware ein.“ Denn er wolle natürlich so wenig wie möglich wegwerfen, weil Ware in der Hitze schlecht wird.
Das empfiehlt der Marktsprecher auch den Kunden: „Nur das einkaufen, was man auch verbrauchen kann, bevor es schlecht wird.“ Zwei weitere Tipps hat er noch: Nach dem Einkauf auf dem Markt sollten Besucher direkt nach Hause, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen. „Danach sollte es vielleicht kein Bummel durch die Stadt mehr sein.“
Außerdem rät er seinen Kunden, mit einer Kühltasche einzukaufen. Die werden - zumindest auf dem Hansamarkt - auch vor Ort verkauft, um eine gute Transportmöglichkeit für frische Ware dabei zu haben. Niels Schulte ist sich aber auch sicher: „Das wissen die Kunden aber alles.“ Deshalb sei ein Wochenmarkt bei Hitze auch kein Problem.