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Warum stehen so viele Neuwagen auf Flughafen-Parkplatz P6?
Flughafen
Bis zu 100 Fahrzeuge darf ein Dortmunder Autohändler auf einem Parkplatz des Flughafens abstellen. Eigentlich ist P6 für Urlauber gedacht, doch ins Gehege kommt man sich nicht.
Knapp 5000 Stellplätze stehen am Dortmunder Flughafen zur Verfügung. Parkt man sein Auto in der Nähe des Terminals (P1), zahlt man für eine Woche 105 Euro.
Wer kein Problem damit hat, den Bustransfer von Parkplatz P6 in Anspruch zu nehmen, kommt deutlich günstiger weg (66 Euro).
Das abgestellte Auto ist dabei in bester Gesellschaft. „Im Moment sind es knapp unter 70 Fahrzeuge, die wir auf Parkplatz P6 abgestellt haben“, erklärt Andreas Bartels, Geschäftsführer der Ebbinghaus Automobile GmbH.
Autohändler darf auf P6 bis zu 100 Fahrzeuge abstellen
Bis zu 100 Autos darf der Autohändler seit Januar dieses Jahres auf Parkplätzen des Dortmunder Flughafens abstellen. Eigentlich ist dafür eine Fläche vorgesehen, die nicht an Urlauber vermietet wird. „Die ist gerade aber eine Baustelle“, so Flughafensprecherin Davina Ungruhe.
Da der Boden aufgerissen wird, um eine Gasleitung zu verlegen, ist nicht absehbar, wie lange die Fahrzeuge des Autohändlers noch auf Parkplatz P6 stehen werden. Könnte es in den kommenden Monaten deshalb zu Problemen kommen, wenn wieder mehr Leute in den Urlaub fliegen und hier parken wollen?
Droht in den Sommermonaten ein Konflikt?
Trotz des geringen Preises hält Davina Ungruhe das für unwahrscheinlich: „Parkplatz P6 ist meist nicht so ausgelastet wie die Parkplätze P1 und P2, die nicht so weit vom Flughafen entfernt sind.“ Auch im normalen Betrieb und ohne die Fahrzeuge des Autohändlers sei man bei der Kapazität noch nicht an die Grenzen gestoßen.
Bis das überhaupt mal der Fall sein könnte, wird wohl ohnehin noch viel Zeit vergehen. Obwohl im August 18 neue Flugverbindungen ab Dortmund hinzukommen, rechnet man bei der Fluggastzahl lediglich mit einer Steigerung auf 50 Prozent des Vorjahresniveaus.
Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich alte Verhältnisse deutlich schneller einstellen als gedacht, gibt es einen Plan. „Der Flughafen kann jederzeit an uns herantreten und die Stellplätze für seine Passagiere einfordern“, gibt Autohändler Bartels Auskunft.
Für ihn ist das Zwischenlager am Flughafen Ausdruck von Erfolg. Schließlich hat die Ebbinghaus Automobile GmbH laut eigenen Angaben ein gutes Geschäftsjahr hinter sich. Insbesondere die Importmarke „Hyundai“ sei gefragt gewesen.
Der Platz an den fünf Standorten wurde dadurch immer knapper. Eine Lösung für die fehlende Lagerkapazität musste her. „Deshalb haben wir Autos aus allen Standorten zusammengezogen“, erklärt Bartels.
So entstand das Zwischenlager am Flughafen. Nur eine Sache wollen Ungruhe und Bartels natürlich nicht verraten: Wie viel der Autohändler pro Stellplatz zahlen muss.
Geboren in Ulm, aufgewachsen im Allgäu, angekommen im Ruhrgebiet schreibe ich über alles, was die Menschen in Dortmund und Umgebung umtreibt.