Oliver Stens äußert sich zu seiner Zukunft als Evinger Bezirksbürgermeister

© Andreas Schröter

Oliver Stens äußert sich zu seiner Zukunft als Evinger Bezirksbürgermeister

rnInterview

Die Kommunalwahl 2020 wirft ihre Schatten voraus. Im Interview erklärt Oliver Stens (SPD), ob er wieder als Bezirksbürgermeister für Eving kandidiert.

Eving

, 30.09.2019, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

2020 ist Kommunalwahl: Bei zwei von drei Bezirksbürgermeistern des Dortmunder Nordostens - Heinz Pasterny in Scharnhorst und Karl-Heinz Czierpka in Brackel (beide SPD) - ist inzwischen klar, dass sie nicht wieder für ihr bisheriges Amt kandidieren werden. Allein beim Evinger Bezirksbürgermeister Oliver Stens (SPD) war das bisher noch offen. Wir haben nachgefragt.

Hallo Herr Stens, um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, kandidieren Sie wieder für das Amt des Bezirksbürgermeisters?

Ja. Das war mir selbst lange nicht klar, aber als ich dann bei der Vorstellung von Thomas Westphal als OB-Kandidat gefragt worden bin, habe ich ja gesagt.

Was hat den Ausschlag für diese Entscheidung gegeben?

Die breite Zustimmung für meine Arbeit in der eigenen Partei, in der Fraktion sowie auch in der Bürgerschaft und den Vereinen.

Sie hatten zwischendurch auch mal angedeutet, eventuell nicht wieder kandidieren zu wollen.

Das stimmt, aber es gibt noch so viele Dinge, die ich nun weiter vorantreiben möchte. Die Nordwärts-Projekte zum Beispiel, wozu unter anderem gehört, das Evinger Schloss für die Vereine und die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. Oder: Seit dem Tod von Ute Kampmann gilt es, ihre Arbeit als Sozialraumbeauftragte und beim Sport-Paten-Projekt neu zu organisieren und voranzutreiben. Um nur zwei von ganz vielen Beispielen zu nennen.

Wir haben unser erstes Interview kurz nach Ihrer Amtseinführung Ende 2012 geführt. Würden Sie sagen, dass Sie sich seither verändert haben?

Natürlich. Besonders prägend für mich persönlich, aber auch für den gesamten Stadtbezirk Eving, war die Flüchtlingskrise 2015. Wie dabei die Menschen zusammengerückt sind, geholfen und sich ehrenamtlich engagiert haben, das war sensationell. Ich kriege jetzt noch Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke. Damals sind echte Freundschaften entstanden. Von dieser Zusammenarbeit profitieren heute noch die Katholische, Evangelische und Freikirchliche Gemeinde. Daraus ist eine lebendige Ökumene entstanden.

Eine Veranstaltung, die bei Bezirksbürgermeister Oliver Stens bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Im Januar 2015 zeigte sich bei einer Zusammenkunft bei der Alevitischen Gemeinde eine riesige Hilfsbereitschaft der Evinger für Flüchtlinge.

Eine Veranstaltung, die bei Bezirksbürgermeister Oliver Stens bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Im Januar 2015 zeigte sich bei einer Zusammenkunft bei der Alevitischen Gemeinde eine riesige Hilfsbereitschaft der Evinger für Flüchtlinge. © Andreas Schröter


Was hat Ihnen weniger gefallen?

Dass Eving und der gesamte Dortmunder Norden nach wie vor nicht richtig wahrgenommen werden. Das zu ändern, wäre ein weiteres Ziel für mich in der kommenden Wahlperiode.

CDU und Grüne könnten sich zusammentun und einen Gegenkandidaten aufstellen. Wenn ich das Ergebnis der Europawahl sehe, könnte das eng für Sie werden ...

Ich denke, die Evinger wissen, wer sich in den vergangenen Jahren für sie eingesetzt hat und werden ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle machen. Bei der vorigen Wahl 2014 hat die CDU-Fraktion mich allerdings als Bezirksbürgermeister unterstützt und auf einen eigenen Kandidaten verzichtet. Vielleicht läuft das ja jetzt wieder so.

Apropos Einsatz: Jeder, den man fragt, attestiert Ihnen in der Tat ein hohes Engagement. Andererseits arbeiten Sie immer noch als Leiter der Abteilung Haustechnik im Wohnstift Auf der Kronenburg an der Märkischen Straße. Wie kriegen Sie das unter einen Hut?

Ich habe mit meinem Chef ein Gentlemen’s Agreement. Er weiß, dass ich meine Arbeitszeit nachhole, wenn ich tagsüber mal in Sachen Bezirksbürgermeister unterwegs bin.

Und wie denkt Ihre Frau Manuela darüber?

Sie sagt, sie trägt alles mit, wofür ich mich entscheide. Wir sind seit 28 Jahren verheiratet, und in der gesamten Zeit habe ich immer viel gemacht. Sie kennt mich also nicht anders. Es gibt Leute, die sagen: Der Oliver hat einen Propeller im Hintern, den muss man erst mal ausschalten, wenn man den ruhig kriegen will.