
© Jens Fussan
Warsteiner Music Hall: Erstes Nach-Corona-Event in 20 Minuten ausverkauft
Herbst 2021
Was passiert, wenn nach Corona wieder Veranstaltungen möglich sind? Kaufen viele Menschen Karten? Das Beispiel Warsteiner Music Hall in Dortmund zeigt: Ja – und wie.
„Abgesagt“, „Termin in Klärung“, „Verschoben“ – wer sich online durch den Kalender von „Semmel Concerts“ klickt, hat bei jeder Veranstaltung einen dieser Zusätze. Für März, April, Mai, die ganzen nächsten Monate auch.
Egal wo in Deutschland die Events hätten stattfinden sollen im Jahr 2021 – Corona verhindert alles.
Erst bei den Herbst-Monaten kommen einige Termine ohne Hinweis aus. Einer davon soll stattfinden in der Warsteiner Music Hall auf dem Phoenix-West-Gelände in Dortmund.
Kann das Event tatsächlich stattfinden?
Ob das so kommen wird, vermag im März 2021 noch niemand zu sagen. Weder Gesundheitsämter noch Politiker – und erst recht nicht Tournee-Veranstalter oder Hausherren.
Vielleicht sei es trotzdem „mal ganz löblich, dass sich einer traut und aus der Deckung kommt“, findet Torsten Sickert, Programmchef in der Warsteiner Music Hall. „Semmel Concerts“ ist jedenfalls der erste Veranstalter, der für einen neuen Termin auf Phoenix-West wirbt. Für die Halle, in der sich mindestens bis Ende Juni noch das Corona-Impfzentrum befinden wird.
Es geht um Verbrechen und ihre Hintergründe
„Mordlust“, so der Titel eines Podcasts, mit dem die beiden Journalistinnen Laura Wohlers und Paulina Krasa große Erfolge feiern. Ende November wollen sie das Thema „Verbrechen und ihre Hintergründe“ auf die Bühne bringen, bei nur drei Veranstaltungen in ganz Deutschland: in Berlin, Leipzig und eben am 27. November in Dortmund.
Es geht um wahre Kriminalfälle aus Deutschland und Europa. Neben den strafrechtlichen und psychologischen Aspekten von ausgesuchten Fällen sollen folgende Fragen beleuchtet werden: Wieso geschah das Verbrechen? Warum wurde ein bestimmtes Urteil gefällt? Was passiert bei einem Indizienprozess? Wieso legen Unschuldige ein falsches Geständnis ab? Hätte die Tat verhindert werden können?
„Es war in 20 Minuten ausverkauft“
Die Karten sind allerdings schon alle weg. „Es war in 20 Minuten ausverkauft“, erklärt Torsten Sickert. Das zeige schon, wie groß der Hunger nach Kultur sei. Auch wenn sich sicherlich die meisten Kartenkäufer darüber im Klaren seien, dass es nicht ganz ausgeschlossen ist, dass auch „Mordlust“ im Kalender noch einen Zusatz bekommt.
Dass eben auch dieses Event doch noch Corona-bedingt verschoben oder an einen anderen Veranstaltungsort verlegt werden muss. Man habe da Optionen, deutet Sickert an.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
