
© Thomas Bartel/Montage: Sauerland
Bebauungsplan für den Dicken Dören liegt vor - ob Dortmund zustimmt?
Neues Gewerbegebiet in Waltrop
Das Fahrzeugbaubetrieb Langendorf will auf eine Fläche nahe der Autobahn 2 im Waltroper Süden umziehen. Jetzt legt die Stadt ihre Pläne vor - und wartet auf die Reaktion aus der Nachbarstadt.
Die Hausaufgaben sind gemacht: Der Bebauungsplan für das geplante Industriegebiet Dicker Dören ist fast fertig. Auf die rund 10 Hektar große Fläche im Waltroper Süden soll in absehbarer Zeit bekanntlich die Produktion und der Reparaturbetrieb des Waltroper Fahrzeugbauunternehmens Langendorf mit knapp 200 Mitarbeitern umziehen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaft stellte Andrea Suntrup aus dem Waltroper Bauamt jetzt die wichtigsten Punkte des Entwurfs vor.
Sechs von zehn Hektar sind für Langendorf vorgesehen
Sechs Hektar im nördlichen Teil des Plangebietes sollen für die Hallen des Traditionsunternehmens Langendorf reserviert sein, vier Hektar im südlichen Teil für zwei weitere Gewerbebetriebe. Die Erschließungsstraße mit Wendehammer werde unter der bestehenden Hochspannungsleitung errichtet, hieß es. An der Mengeder Straße (L 609) ist eine Linksabbiegespur aus Richtung Dortmund bzw. Autobahn A2 vorgesehen. An der Einfahrt sollen Haltestellen für den Linienbus entstehen. Die verkehrsgünstig, nahe der A 2, gelegene Fläche befindet sich in einem Bergsenkungsgebiet, das zuletzt im Jahr 2002 von der Ruhrkohle AG mit Bergematerial aufgefüllt und anschließend mit Mutterboden abgedeckt wurde. Derzeit wird sie ackerbaulich genutzt.

Die aktuelle Einfahrt zum Dicken Dören. © Thomas Bartel
Streuobstwiese, Wallhecke - und Schutz für die Feldlerche
Auch im ökologischen Rahmenplan hat die Stadt zahlreiche Vorgaben festgelegt: So müssen 20 Prozent der drei Gewerbeflächen unversiegelt bleiben und mit Bäumen und Sträuchern begrünt werden. Am Dortmund-Ems-Kanal ist eine Streuobstwiese vorgesehen, im Westen ein Regenrückhaltebecken und im Süden - hin zur Groppenbruch-Siedlung - eine dichte Wallheckenbepflanzung, die für eine Reduzierung von Lärm und Licht sorgen soll.
Da die Gewerbehallen CO2-neutral und nicht mit Gas bewirtschaftet werden sollen, erwartet Stadtplaner Andreas Scheiba, dass die Unternehmen mehr als die vorgeschriebenen 20 Prozent ihrer Hallendächer mit Solaranlagen ausstatten. Allerdings ist auch festgelegt, dass 30 Prozent der Hallendächer zu begrünen sind. Abschließend wies Andrea Suntrup darauf hin, dass an Ausgleichsmaßnahmen für die seltene und im Dicken Dören heimische Feldlerche gedacht wurde.
Bebauungsplan wird bis Anfang Mai öffentlich ausgelegt
Nach der Behandlung des Thema Dicker Dören in der nächsten Ratssitzung am kommenden Donnerstag (17. 3.) soll der Bebauungsplan vom 28. März bis Anfang Mai öffentlich ausgelegt werden. Ob damit die „gravierenden Bedenken“ der Stadt Dortmund gegen die Waltroper Pläne ausgeräumt sind, bleibt abzuwarten. Es ist kein Geheimnis, dass eine Bürgerinitiative aus der Nachbarstadt, vor allem aus der nahen Groppenbruch-Siedlung, juristische Gegenwehr erwägt.
Jahrgang 1963 und ein waschechter Waltroper, kam 1984 über den Lokalsport zum Medienhaus Bauer. Nach dem Studium (Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum) heuerte er 1989 in der Nachrichtenredaktion an und leitete sie später viele Jahre – nicht nur die „große Politik“, sondern immer auch unsere Region und ihre Menschen im Blick. Dass er nach der Übernahme durch Lensingmedia seit 2020 die Kreisredaktion verstärkt, erscheint da nur konsequent. Sein liebstes Hobby ist übrigens das Rudern auf dem Datteln-Hamm-Kanal.