Politik bezieht Stellung zum Waldstadion-Ausbau „Entscheidung fällt in Aplerbeck, nicht im Rat“

Ausbau Waldstadion: „Entscheidung fällt die Bezirksvertretung“
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Auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung Aplerbeck kam das Thema „Ausbau Waldstadion“ durch eine Eingabe aus der Bevölkerung. In einem Schreiben an die Kommunalpolitik kritisierte eine Anwohnerin die möglichen Ausbaupläne, mit denen der ASC 09 Anfang Dezember 2023 an die Öffentlichkeit gegangen war. Es geht um die Angst vor Lärm, vor steigendem Parkdruck und um die Umwelt. Denn das Stadion liegt direkt am Aplerbecker Wald.

Ist die Anwohnerin die einzige, die die Pläne kritisch sieht?

Nein, viele Anwohner der Schwerter Straße und der umliegenden Wohnstraßen haben sich der Kritik angeschlossen. Hauptkritikpunkt ist neben Lärm und Verkehr die mögliche Nutzung des Stadions durch andere Dortmunder Vereine.

Gibt es auch Zustimmung von Seiten der Aplerbecker?

Ja, die gibt es auch. So ist ein Anwohner der Meinung, dass es sich im Umfeld der Sportanlage um eine sehr ruhige und bevorzugte Wohnlage handelt. Und damit auch viel Platz für Breitensport und lebendiges Leben bietet. Aber auch bei den Befürwortern ist der Verkehr ein großes Thema. Ein anderer ist der Meinung, dass es fraglich sei, ob eine Erweiterung wirklich funktionieren würde. Er ist aber dafür, dass offen kommuniziert wird und die zu lösenden Probleme angesprochen werden.

Wird denn schon über den Ausbau zwischen den Parteien gesprochen?

Stand Dienstag (30.1.) zumindest laut Bezirksbürgermeister Jan Gravert noch nicht. Der war ebenso wie die Fraktionssprecherinnen und -sprecher der in der BV-Aplerbeck vertretenen Parteien ziemlich angefressen. „Wir als Bezirksvertretung haben davon erst aus der Presse erfahren. Im Vorfeld wurden wir auch nicht informiert und offiziell haben wir bis heute nichts gehört“, sagt Gravert. „Weder von der Stadtverwaltung noch vom Verein haben wir irgendwelche Informationen über den Ausbau des Waldstadions bekommen. So geht man nicht mit Kommunalpolitik um.“

Bezirksbürgermeister Jan Gravert (2.v.r.) und die Fraktionssprecherinnen und Fraktionssprecher kritisierten die Informationspolitik des ASC 09.
Bezirksbürgermeister Jan Gravert (2.v.r.) und die Fraktionssprecherinnen und Fraktionssprecher kritisierten die Informationspolitik des ASC 09. © Jörg Bauerfeld

Wird es denn überhaupt Gespräche zwischen Politik, Anwohnern und Verein geben?

Ja, der ASC 09 hat Anwohnerinnen und Anwohner des Waldstadions zu Gesprächen im Februar 2024 eingeladen. Auch Bezirksbürgermeister Jan Gravert wurde eingeladen. Er werde den Termin auch wahrnehmen, so Gravert. Mit der Sportverwaltung der Stadt Dortmund und dem ASC 09 Dortmund werde es Ende Februar einen weiteren Termin geben.

Gab es denn in der Sitzung Der BV-Aplerbeck eine Debatte über das Thema?

Nein, da hielten sich alle Parteien in der Sitzung zurück. „Wir können hier nichts diskutieren, was über das Hörensagen hinausgeht“, sagte der Bezirksbürgermeister. Es lägen keine Fakten vor. Es sei nicht sinnvoll, voreilige Entscheidungen zu treffen, wenn man noch gar nicht wisse, was mit dem Waldstadion überhaupt passiere. Man wolle die Gespräche mit Verein und Verwaltung abwarten. Eines aber stellte Gravert klar. „Nach meinen Kenntnissen handelt es sich um eine Bezirkssportanlage und da entscheidet die Bezirksvertretung in Aplerbeck und nicht der Rat der Stadt Dortmund.“

Hat der ASC 09 Dortmund bisher auf die öffentliche Reaktion zum Thema Ausbau reagiert?

Offiziell noch nicht (Stand 1.2.2024). Auf Anfrage dieser Redaktion wurde jedoch mitgeteilt, dass sich der Verein zu einem späteren Zeitpunkt in den Ruhr Nachrichten ausführlich äußern wolle.

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