Im Einkaufszentrum eks in Scharnhorst laufen momentan gut sichtbar die Renovierungsarbeiten an der Stadtbahn-Station „Scharnhorst-Zentrum“. Schon seit dem 3. August werden dafür nacheinander die beiden Treppenaufgänge gesperrt und durch provisorische Gerüste vorübergehend ersetzt. Die gesamte Maßnahme wird nach Auskunft von DSW21 voraussichtlich bis in den Dezember hinein andauern. Kosten: 800.000 Euro. Ein Teil davon wird im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Kommunale Schiene“ gefördert. Im Frühjahr 22 war der Aufzug an gleicher Stelle kernsaniert worden.
Kein „taktiles Leitsystem“
Doch nun kommt Kritik an einem Detail: Seniorenbeirats-Mitglied Manfred Mertins, der selbst sehbehindert ist, kritisiert, dass es kein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte zwischen der Bushaltestelle an der Gleiwitzstraße bis zum Fahrstuhl gebe. Ein solches System besteht aus Markierungen im Boden (meist Rillen), über die Betroffene ihren Blindenstock führen und sich auf diese Weise orientieren können. Auch an der Haltestelle „Gleiwitzstraße“ in Alt-Scharnhorst fehlen solche Markierungen laut Mertins.

Kurioserweise gibt es im nahen Umfeld sogar ein solches System. Es endet allerdings unmittelbar vor einem Absperrbügel, sodass der Blinde unweigerlich mit diesem kollidieren würde, würde er sich auf die Markierungen verlassen. Bezirksbürgermeister Werner Gollnick (CDU) will sich deswegen mit dem Besitzer des eks, der Häusser-Bau GmbH, in Verbindung setzen. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Wellen und Verwerfungen, die sich an einigen Stellen im Bodenbelag aufgetan haben - vermutlich durch unterirdische Wurzeln - und zu echten Stolperfallen geworden sind.
Hilfe vom Bezirksbürgermeister
Auch sonst stimmt Gollnick Manfred Mertins zu. Er wolle mit DSW21 Kontakt aufnehmen, um das Thema möglichst „auf dem kleinen Dienstweg“ anzugehen - also ohne dass dafür eigens ein Antrag in der Bezirksvertretung nötig wäre.

DSW-Sprecherin Britta Heydenbluth sagt, es habe vor einigen Tagen bereits ein Gespräch zwischen der DSW-Koordinatorin für Barrierefreiheit im ÖPNV und Manfred Mertins vor Ort gegeben. Dieses sei sehr konstruktiv verlaufen.

Zur Umgestaltung der Stadtbahnstation Scharnhorst-Zentrum heißt es auf der DSW21-Website weiter: „Die Fahrgäste in Scharnhorst können sich auf eine gefällige Neugestaltung freuen: Die farblich unterschiedlich abgesetzten Fliesen und Platten der Fassade greifen nämlich den orangefarbenen Farbton des Haltestellendachs als wiederkehrendes Merkmal auf. Zudem werden im Zuge der Sanierungsarbeiten die stählernen Geländer durch Varianten aus Edelstahl ersetzt.
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