So ganz durchsichtig war es am Donnerstagmorgen zunächst noch nicht, was sich am Vorabend (9.4.) in Dortmund an der Rheinischen Straße und im Bereich Westpark abgespielt hat. Klar war zunächst: Gegen 21.30 Uhr war etwa im Bereich der Haltestelle Heinrichstraße viel Blaulicht zu sehen. Etliche Polizeifahrzeuge und ein Rettungswagen. Am Ende des Tages hat es zwei Festnahmen und drei Verletzte, teilweise schwer, gegeben.
Auf Anfrage am Morgen hieß es aus der Pressestelle der Polizei Dortmund zunächst, dass es hier gegen 20.45 Uhr einen „Raub in einer Wohnung“ gegeben habe. Dabei ist ein 48-Jähriger in der Wohnung durch ein Messer verletzt worden.
Später am Tag konnte die Polizei in einer Mitteilung mehr Erkenntnisse nennen. Demnach ist der 48-Jährige schwer verletzt worden. Auch bedrohte der mutmaßliche Räuber, ein 24-Jähriger, ihn mit einer echt aussehenden Schusswaffe. Anschließend habe er die Wohnung durchsucht und sei geflüchtet.
Nach Zeugenaussagen soll der 24-Jährige sich bereits am Nachmittag mit einer Schreckschusspistole in der Nähe des Westparks aufgehalten haben. Die Polizei fahndete nach dem Tatverdächtigen.
Zweiter Raub im Westpark
Im Bereich der Rheinischen Straße waren noch bis in die Nacht, bis nach halb 2, Einsatzkräfte vor Ort. Denn: Der mutmaßliche Räuber war offenbar noch in einen zweiten Vorfall verwickelt. Wie Polizeisprecherin Theresa Stritzke sagt, habe es im Westpark einen zweiten Raub gegeben - und das während die Polizei noch den schweren Raub auf der Rheinischen Straße aufnahm.
Ein 28-Jähriger schlug laut Mitteilung einen 32-jährigen Dortmunder und raubte ihm die Geldbörse. Die Polizei habe den Räuber im Westpark sofort festnehmen können.
Der Festgenommene wiederum habe gegenüber der Polizei aber angegeben, dass der 24-jährige Räuber aus der Rheinischen Straße ihn durch einen Schuss aus einer Schreckschusspistole verletzen wollte. Nach bisherigem Ermittlungsstand blieb der 28-Jährige unverletzt. Diese Konfrontation mit dem 24-Jährigen soll zwischen den beiden Rauben stattgefunden haben.
Räuber wegen medizinischen Notfalls gefunden
Der 24-Jährige selbst wurde dann später in einer Wohnung an der Friedrichstraße, auch nahe des Westparks, gefunden - mehr oder weniger durch Zufall. Denn wie die Polizei weiter schreibt, sei hierhin ein Rettungswagen wegen eines medizinischen Notfalls gerufen worden. „Die Polizei war auch vor Ort, identifizierte den 24-Jährigen als Tatverdächtigen für den Raub von 20.45 Uhr und nahm ihn vorläufig fest“, schreibt die Behörde.
Der medizinische Notfall betraf offenbar den 24-Jährigen selbst. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden. In der Wohnung stellte die Polizei unter anderem eine täuschend echt aussehende Schreckschusspistole sicher.
Den 24-jährigen Räuber erwartet laut Polizei ein Strafverfahren unter anderem wegen schweren Raubes und versuchter, gefährlicher Körperverletzung. Den 28-jährigen Räuber aus dem Westpark erwartet ein Strafverfahren wegen schweren Raubes. Derzeit prüft die Polizei, ob gegen beide Personen Haftgründe vorliegen.
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Hinweis der Redaktion: Eine erste Version dieses Artikels ist am 10.4. um 9.17 Uhr erschienen. Am Mittag konnte die Polizei neue Details nennen - wir haben den Artikel entsprechend aktualisiert.