Die große Drehtür steht still. Ein kleines Hinweisschild weist die Kunden der unlängst aus der alten Niederlassung entstandenen SB-Filiale an der Altenderner Straße 20 darauf hin, dass sie ab jetzt den Seiteneingang ein paar Schritte weiter benutzen müssen. Zum 17. Juli hat die Sparkasse hier ihre Vorort-Tätigkeit aufgegeben. Wer nun von einem Menschen bedient werden will, muss zur nächsten Filiale in Scharnhorst fahren.
Bei einer älteren Frau im Rentenalter ist die Änderung noch nicht angekommen. Vergeblich rüttelt sie beim Besuch unseres Reporters vor Ort an den Griffen der Drehtür. Sie ist verwundert, äußert sich vor allem um die älteren Kunden besorgt, die es gewohnt sind, ihre Geschäfte am Schalter abzuwickeln. „Sollen die jetzt alle nach Scharnhorst laufen?“, fragt sie.
Verwirrung über Gründe
Dass die Sparkasse ihren Service vor Ort einschränken will, war schon länger klar. Verinnerlicht ist die Nachricht wohl noch nicht. Ein Mann um die 40 steigt gerade aus dem Auto. Er sucht am Gebäude nach den neuen Öffnungszeiten des SB-Bereichs. Zutritt hat man laut Mitteilung von 5 bis 0 Uhr. Auch er scheitert an der stillstehenden Drehtür. Er komme gerade aus Scharnhorst, erzählt er. In der dortigen Filiale sei es nun sehr voll. Ob ihn die Schließung persönlich einschränke? „Das nicht, ich bin ja mobil“, sagt er.
Das sagt die Sparkasse
Stefan Knoche, Unternehmenssprecher der Dortmunder Sparkasse, erklärt die Schließung mit dem Bedienen von Angebot und Nachfrage. Laut Knoche nutzen bereits drei Viertel der Dortmunder Kunden die digitalen Services der Sparkasse. Die Nachfrage nach persönlichen Beratungsgesprächen vor Ort, auch bekannt als „Basisdienstleistungen“, sei rückläufig, sagt Knoche.
Kunden, die dennoch eine Vor-Ort-Beratung benötigen, werden auf die Filiale in Scharnhorst verwiesen. Der Filiale in Derne stehe aber weiterhin auch ein SB-Terminal zur Verfügung, mit dem auch Überweisungen getätigt werden können.
Und was ist mit Menschen, die es nicht gewohnt sind, Bargeld am Automaten zu ziehen? Stefan Knoche erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Kunden der Sparkasse mit ihren EC-Karten auch Geld an den Kassen von Supermärkten abheben können, wenn diese den entsprechenden Service anbieten. Das sei an vielen Standorten der Fall.
Wie sieht es da in Derne aus? Bei Rewe Kuhlmann an der Altenderner Straße, nur rund 100 Meter weiter die Straße runter, heißt es auf Nachfrage: Ja, hier kann Geld abgehoben werden. Der Gang zum Automaten ist also kein Muss.
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