Von Anarchisten bis zum Oberbürgermeister Mehrere Tausend Menschen bei der 1. Mai-Demo des DGB

4500 Menschen kommen zur 1. Mai-Demo des DGB
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Zum Tag der Arbeit sind zahlreiche Organisationen unterschiedlicher Ausrichtung und Privatpersonen in Dortmund zu einer Großdemonstration zusammengekommen.

Der DGB hatte unter dem Titel „Ungebrochen solidarisch“ zur 1.Mai-Kundgebung aufgerufen. Rund 2500 Menschen folgten und sorgten für durchaus imposante Bilder in der Dortmunder Innenstadt.

Am Vormittag machte sich der Protestzug vom Stadttheater aus in Richtung Westfalenpark. Auf der Hohen Straße, Saarlandstraße und schließlich auf Ruhrallee und B54 erstreckte sich die Menschenmenge über mehrere Hundert Meter.

Bemerkenswert war die große Bandbreite unter den beteiligten Gruppen und Organisationen. Es gab es die organisierten Gewerkschafter mit der lautstarken DGB-Jugend an der Spitze.

Oberbürgermeister läuft mit

Einige Meter weiter liefen in einer Reihe die Dortmunder DGB-Vorsitzende Jutta Reiter, ihrem Stellvertreter Michael Bürger, aber auch Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) und anderen.

Kurz dahinter war eine Gruppe von Karstadt-Beschäftigten unterwegs. Ebenfalls Teil des menschlichen Lindwurms durch die südliche Innenstadt: Vertreter der Gewerkschaft der Polizei und weiterer Berufsgruppen, etwa aus dem Gesundheitswesen.

Ein Teil des Demonstrationszuges am 1. Mai auf der Ruhrallee.
Ein Teil des Demonstrationszuges am 1. Mai auf der Ruhrallee. © Oliver Schaper

Im Abstand weniger Meter waren andere Fahnen und Transparente zu sehen. Es gab einen anarchistischen Block, der unter anderem mit dem Zünden einer Rauchfackel auf sich aufmerksam machte.

Extrem linke Parteien wie DKP oder MLPD beteiligten sich.

Sprechchöre gegen Faschismus

Ebenso zu beobachten waren feministische oder Gruppierungen oder solche aus dem Umfeld von LGBTQI+.

In Sprechchören ging es um den Kampf gegen Faschismus, aber auch um Kritik an Kapitalismus und Patriarchat. Thema waren darüber hinaus internationale Konflikte, etwa die Situation von Menschen kurdischer Herkunft oder von Frauen im Iran.

Teilweise passierte das alles gleichzeitig, was die Übersicht über den Zweck der Demo etwas erschwerte. Insgesamt herrschte aber eine solidarische Atmosphäre, in der viele Positionen geäußert wurden. Dazu zählte auch Kritik an Parteien wie SPD und Grünen oder an der organisierten Gewerkschaftsarbeit.

Organisationssekretär Klaus Waschulewski vom DGB sagt: „Die Mischung haben wir seit Jahren schon. Es ist erfreulich, dass sich immer wieder neue Interessenten finden.“

Demo endet im Westfalenpark

Die Demo endete im Westfalenpark mit einer Talk-Runde. Der Rest des Tages gehörte dem politischen Austausch vieler Akteurinnen und Akteure untereinander.

Und der Zerstreuung auf dem DGB-Familienfest, das am Mai-Feiertag mehrere Tausend Menschen zum Weg in den Westfalenpark animierte.

Insgesamt waren laut DGB rund 4500 Menschen im Westfalenpark vor Ort - also nochmal deutlich mehr als beim Demo-Zug. Das sind trotzdem etwas weniger als im Vorjahr, als es im Landtagswahljahr allerdings mehrfachen politischen Promi-Besuch gegeben hatte.

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