
Barbara Blotenberg (Grüne), Karin Cobbah (Elterninitiative Regenbogen) und Ursula Hertel (Grüne, v.l.) stehen an der viel befahrenen Schüruferstraße. © Jörg Bauerfeld
Endlich Tempo 30: Verschwindet an Dortmunder Kita die letzte Gefahrenstelle?
Sicherheit im Verkehr
Hohes Verkehrsaufkommen, zu schnell fahrenden Fahrzeuge. Der Ruf nach Tempo 30 vor Kindergärten wird immer lauter. In diesem südlichen Stadtbezirk ist er erhört worden - großflächig.
Es wäre sicher ein Grund gewesen, die Sektkorken knallen zu lassen. Eine kleine Kita an der Schüruferstraße, die Elterninitiative Villa Regenbogen, könnte zeitnah einen unrühmlichen Titel im Stadtbezirk Aplerbeck verlieren. Als letzter Kindergarten, vor dessen Eingangsbereich noch Tempo 50 gilt. „Ich wüsste nicht, dass es im Stadtbezirk noch eine weitere Kita gibt, vor der nicht auch schon Tempo 30 gilt“, sagt Ursula Hertel, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Aplerbeck.

Die Schüruferstraße im Aplerbecker Ortskern. Diese gilt als Umfahrung in Richtung B1 und nach Hörde. © Jörg Bauerfeld
Und es war auch bitternötig, so die Meinung von Karin Cobbah. Sie ist im Vorstand der Elterninitiative. „Es sind eben Kinder, die rennen in ihrer Euphorie auch schon einmal ein wenig schneller aus der Einrichtung. Und man sieht ja, was hier für ein Verkehr herrscht.“ Eine Besonderheit ist auch die Ampel vor der Tankstelle, die Autofahrer dazu anregt, noch einmal aufs Gas zu drücken, um bei Grün noch über die Einmündung zu kommen.
Seit vielen Jahren versuchen die Grünen schon, die anderen Parteien in der Bezirksvertretung von einem Tempo-30-Bereich vor der Elterninitiative zu überzeugen. Der vorletzte Antrag stammt aus dem September 2021. Da gab es in dem Vorstadtparlament noch eine Ablehnung. Favorisiert wurde ein Display, was dem Autofahrer deutlich macht, ob er zu schnell fährt oder nicht. Ein Jahr später sieht die Sache nun anders aus.
Vor einem Jahr wurde der Antrag noch abgelehnt
Die Forderung der Grünen, an Teilen der Schüruferstraße Tempo 30 einzuführen, wurde unterstützt. Auch die Stadt Dortmund hat schon grünes Licht gegeben. Bei dem Bereich, in dem bald langsamer gefahren werden soll, handelt es sich um ein ganz besonderes Stück Schüruferstraße. Es geht um den rund 400 Meter langen Bereich zwischen Kaufland und der Einmündung der Ringofenstraße, die später in die Rodenbergstraße mündet. Also um die Umfahrung des Ortskerns.
Das war auch erst der Kritikpunkt. Denn man befürchtete in der Aplerbecker Politik, dass bei einem Tempo-30 Bereich wieder vermehrt Fahrzeuge die Köln-Berliner-Straße am Marktplatz vorbei nutzen. Wobei hier lediglich Tempo 20 gilt und die zahlreichen Busse hier regelmäßig für ein Verkehrschaos sorgen.
Hoffen auf baldige Umsetzung
„Wie die Stadtverwaltung diese Sache jetzt umsetzen will, das wissen wir noch nicht“, sagt Ursula Hertel. Anzunehmen ist, dass der gesamte Bereich ab Kaufland in Richtung Westen ein Tempo-30-Bereich werden wird. „Wir hoffen, dass dies auch schnell umgesetzt wird“, sagt Katrin Cobbah. Denn jetzt komme die dunkle Jahreszeit und da müssten die Kinder noch besser geschützt werden.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
