
Die großen Kangal-Hunde können über 60 Kilo schwer werden. Redakteur Kevin Kindel ärgert, dass es Menschen gibt, die sich solche Tiere anschaffen und sie nach wenigen Monaten abgeben. © picture alliance/dpa
Viele Hunde ohne Zuhause: Manche Besitzer sind einfach asozial
Meinung
Tierschützerinnen sprechen von dramatischen Situationen: Pflegestellen für Hunde sind restlos belegt. Einige tierische Lebenswege lassen unseren Autoren schockiert zurück.
Eine Familie schafft sich einen Kangal-Welpen an und merkt nach wenigen Monaten, dass diese riesigen Herdenschutzhunde nicht gerade Anfänger-Haustiere sind. Unfassbar, wie unvorbereitet und unbedacht manche Menschen mit Tieren umgehen.
Im Corona-Lockdown hörte man schon, dass die Einsamkeit für einige Haustier-Käufe gesorgt hat. Dabei hat man doch eigentlich mit eher kürzeren als längeren Pandemie-Einschränkungen gerechnet. Wer das neue Familienmitglied nach wenigen Monaten dann direkt loswerden will, hätte den tierischen Zuwachs gar nicht erst verdient.
Prüfung bei Verkauf ist wichtig
Viele Züchter und Auffang-Organisationen prüfen vor dem Verkauf eines Tieres ganz genau, wem sie die Vierbeiner anvertrauen. Wie sehr das offenbar nötig ist, wird jetzt deutlich. Egal um welche Tierart es sich handelt: Wer nicht gewährleisten kann, sich dauerhaft um die Lebewesen zu kümmern, darf sie gar nicht erst bekommen. Als tragische Ausnahmen gelten nur wirklich unvorhersehbare Dinge wie schwerwiegende Erkrankungen.
Natürlich kann es auch mal passieren, dass Hund und Familie einfach nicht zueinander passen - aber diese Möglichkeit muss beim Kauf beachtet werden. Gemeinsam kann man dann besprechen, ob das Tier im Fall der Fälle zurückgegeben werden kann. Das eigene Problem auf Organisationen wie Arche 90 abzuwälzen, ist aber einfach asozial.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
