Anklage wegen heimtückischen Mordversuchs? Staatsanwalt nennt neue Details zu versuchten Tötungen in Dortmund

Staatsanwalt nennt neue Details versuchten Tötungen in Dortmund
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In Dortmund ist es am Sonntag (11.12.) zu zwei versuchten Tötungsdelikten gekommen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft aus Dortmund nun in einer gemeinsamen Pressemitteilung berichten, sind die Tatverdächtigen am Montag jeweils einem Haftrichter vorgeführt worden.

In beiden Fällen habe der Richter eine Untersuchungshaft erlassen. Einen Unterschied gibt es jedoch in den Ermittlungsgründen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei. Bei einer 22-Jährigen ermittelt die Polizei wegen versuchten Mordes, im Falle eines 29-Jährigen wegen versuchten Totschlags.

Im ersten Fall war in einem Hotel in der Dortmunder Innenstadt ein stark blutender Mann um 0.12 Uhr in einer Hotel-Lobby zusammengebrochen, ehe ihm eine 22-Jährige aus dem Treppenhaus folgte. Die Frau sei mit einem Messer bewaffnet gewesen, vor Ort von der Polizei festgenommen worden. Offenbar hatten sich die Tatverdächtige und das 58-jährige Opfer im Hotel verabredet.

Wie der zuständige Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel am Montagnachmittag (12.12.) auf Anfrage mitteilt, bestand zwischen dem Opfer und der Tatverdächtigen weder eine Verwandtschaft, noch ein länger bestehendes Liebesverhältnis. Sie kannten sich offenbar aus dem Internet.

Genaue Hintergründe dazu, weshalb sich die beiden Personen in dem Hotel getroffen hatten, konnte der Staatsanwalt am Montag nicht nennen.

Mordmerkmal: Heimtücke

Ihm zufolge sei zum jetzigen Ermittlungsstand jedoch davon auszugehen, dass in diesem Fall ein Mordmerkmal vorliege. Ein solches muss erfüllt werden, damit die Anklage am Ende anstelle von Totschlag Mord heißt. In diesem Fall sei laut Schulte-Göbel wohl das Mordmerkmal Heimtücke erfüllt.

Davon sei auszugehen, weil das Opfer nach jetzigem Ermittlungsstand nicht damit rechnen konnte, angegriffen zu werden. „Es gab keinen vorangegangenen Streit“, berichtet Schulte-Göbel. Aktuell behaupte die 22-jährige Tatverdächtige, sich nicht an den Vorfall in dem Hotel erinnern zu können. Sie sowie das Opfer, welches nicht mehr in Lebensgefahr schwebt, seien bereits beide verhört worden.

Fast zeitgleich war es in einer Wohnung an der Menglinghauser Straße ebenfalls zu einem versuchten Tötungsdelikt gekommen – dem war aber offenbar ein Streit zwischen zwei Männern vorausgegangen, weshalb nach jetzigem Ermittlungsstand der Ermittlungsansatz Totschlag heißt, so Schulte-Göbel.

Streit eskaliert

Ein 29-Jähriger soll nach einer zunächst verbalen Auseinandersetzung einen 25-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand lebensgefährlich verletzt haben. Auch in diesem Fall bestehe jedoch keine Lebensgefahr mehr.

Bei den beiden Männern soll es sich um Bekannte gehandelt haben. Zu den genauen Hintergründen, weshalb es zum Streit kam, konnte Schulte-Göbel am Montag nichts sagen. Beide Beteiligte seien bereits verhört worden. In beiden Fällen gehen die Ermittlungen weiter.

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