Zwei versuchte Tötungsdelikte in Dortmund Wohnungslose als Opfer - Polizei vermutet Zusammenhang

Zwei versuchte Tötungsdelikte in Dortmund: Polizei vermutet Zusammenhang zwischen den Taten
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In Dortmund hat es zwei versuchte Tötungen gegeben. Eine Tat geschah in der Nacht zu Donnerstag, die andere in der Nacht zu Freitag. In beiden Fällen handelte es sich bei den Opfern um Wohnungslose, die in der Dortmunder Nordstadt angegriffen wurden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitagmittag mitteilten.

Zwischen beiden Taten könne wegen der räumlichen Nähe ein Zusammenhang bestehen. „Es gibt auffällige Parallelen“, sagt Oberstaatsanwalt Carsten Dombert auf Anfrage dieser Redaktion.

Keuning-Park und Kubaşık-Platz

In der Nacht zu Donnerstag (30.11.) wurde zunächst ein 43-jähriger wohnungsloser Dortmunder im Dietrich-Keuning Park um 0.13 Uhr von einem unbekannten Mann angesprochen. Dieser forderte die Herausgabe von Bargeld und Handy.

Als der 43-Jährige verneinte, stach der Mann mit einem spitzen Gegenstand - laut Staatsanwaltschaft vermutlich einem Messer - in den Bauch des Dortmunders. Danach flüchtete der Täter.

Das Opfer konnte sich mit schweren Verletzungen zu einem in der Nähe wohnenden Bekannten retten. Aktuell besteht nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft keine Lebensgefahr mehr.

Stiche in den Bauch

In der Nacht zu Freitag (1.12.) wurde dann ein 41-jähriger Dortmunder, ebenfalls ohne festen Wohnsitz, gegen 2.30 Uhr lebensgefährlich verletzt auf einer Bank auf dem Mehmet-Kubaşık-Platz aufgefunden.

Der Mann hatte ebenfalls Stichverletzungen im Bauch. Zudem gab es an, dass ein Mann zuvor von ihm Bargeld gefordert hatte.

Durch die Tatzeit mitten in der Nacht und das relativ kurze Tatgeschehen gibt es bisher keine Beschreibung des Verdächtigen. Teil der Ermittlungen sind im ersten Fall laut Dombert auch die Bilder aus der Videobeobachtung der Polizei im Keuning-Park.

Wer zu den genannten Tatzeitpunkten verdächtige Beobachtungen rund um den Keuning-Park und Mehmet-Kubaşık-Platz gemacht hat, ist aufgerufen, sich bei der Polizei Dortmund zu melden.

Für nächste Nächte sensibilisiert

„Wir ermitteln in alle Richtungen. Es ist etwa die Frage, ob die Frage nach dem Bargeld tatsächlich der Grund für die Taten war oder ob es ein anderes Motiv gibt“, sagt Oberstaatsanwalt Carsten Dombert. Er macht deutlich: „Wer nachts Menschen in den Bauch sticht, der will töten.“

Die Vorfälle in zwei aufeinanderfolgenden Nächten „sensibilisieren“ die Behörden laut Dombert zudem für die kommenden Nächte. Denn es ist durchaus möglich, dass der Täter gezielt wohnungslose Menschen ausgewählt hat, die vergleichsweise schutzlos im Freien leben.