Infolge eines Streits in der Innenstadt ist ein 58-jähriger Dortmunder am Sonntagnachmittag (20.8.) lebensgefährlich im Kopfbereich verletzt worden. Das erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagvormittag (24.8.) in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Ermittler gehen von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.
Zwei Verdächtige
Der Vorfall ereignete sich laut Mitteilung um 13.25 Uhr an der Kreuzung Gronaustraße / Weißenburger Straße / Geschwister-Scholl-Straße. An einer Ampel soll es zunächst zu einem verbalen Streit gekommen sein, der zu einer körperlichen Auseinandersetzung geführt habe.
Die Polizei fahndete nach zwei geflüchteten Verdächtigen. Einen Tatverdächtigen, ein 15-Jähriger aus Dortmund, habe man ermitteln und vorläufig festnehmen können, hieß es.
Der zweite, bislang unbekannte Verdächtige soll männlich, 17 bis 19 Jahre alt und zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß sein.
Kamera zeichnete Tat auf
Am Donnerstagnachmittag nannte Staatsanwältin Maribel Andersson weitere Details des Falls. Demnach besteht bei dem Opfer keine Lebensgefahr mehr.
Dessen schwere Verletzung sei die Folge eines Tritts gegen den Kopf gewesen, während der 58-Jährige bereits auf dem Boden lag.
Von der Tat existiere ein Video, das von einer Überwachungskamera an der Bahn-Haltestelle Geschwister-Scholl-Straße aufgezeichnet wurde, sagte die Staatsanwältin. Das Video liefere keine Hinweise darauf, dass sich Täter und Opfer kannten. Die Ermittler gehen von einem „nichtigen Grund“ für den Streit aus.
Verdächtiger auf freiem Fuß
Zeugen haben den 15-jährigen Verdächtigen identifizieren können, so Andersson. Er sei daraufhin bei sich zu Hause festgenommen worden. Gegen ihn sei Haftbefehlsantrag gestellt und auch Haftbefehl erlassen worden. Jedoch sei dieser gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Der Teenager ist also auf freiem Fuß.
Er sei nicht vorbestraft und sehr jung, sagte Andersson auf die Nachfrage, weshalb der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt wurde. In der Vernehmung habe der 15-Jährige die Tat „nicht richtig bestritten, aber sich auch nicht eingelassen“.
Zu dem zweiten Verdächtigen laufen weiter die Ermittlungen. Details wollte die Staatsanwältin nicht nennen.
Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zu der Tat machen können. Hinweise nimmt sie unter Tel. 0231/1327441 entgegen.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass sich der Tatort in der Nordstadt befindet. Tatsächlich liegt die Kreuzung auf der Grenze von Innenstadt-West und Innenstadt-Ost. Wir haben die Stellen entsprechend korrigiert.
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