Polizei suchte fünfjähriges Kind in Dortmunder Wald Lehrerin hatte die entscheidende Idee

Polizei suchte Fünfjährigen im Dorney – auch Helikopter war im Einsatz
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Die Nachricht erreichte die Polizei Dortmund am Montagabend (23.10.) um 18.10 Uhr über den Notruf: Zwei Zeuginnen berichteten von einem kleinen Jungen, der alleine und offensichtlich völlig durcheinander in einem Wald herumirren würde. Der Anruf löste eine großangelegte Suchaktion im Dortmunder Westen aus.

Die Einsatzkräfte machten sich nicht nur sofort auf den Weg Richtung Dorneywald in Dortmund-Oespel und -Kley, wo der Junge gesehen wurde, sondern forderten auch einen Helikopter an und kontaktierten die angrenzende Grundschule Am Dorney, an der gerade eine Veranstaltung lief. Doch auch dort konnte man der Polizei nicht weiterhelfen. Das berichtete auf Anfrage dieser Redaktion am Dienstag (24.10.) Polizeisprecher Peter Bandermann.

Hubschrauber mit Wärmekamera

Parallel wurde bei der Polizei Dortmund und beim Polizeipräsidium Bochum angefragt, ob eine Vermisstenanzeige vorliegt. „Das war aber nicht der Fall“, so Peter Bandermann.

Beamte sprachen derweil mit Spaziergängerinnen und Spaziergängern, während der Polizei-Hubschrauber samt Wärmekamera über dem Wald und angrenzende Bereiche kreiste. Doch von dem Kind fehlte jede Spur.

Auch ein Hubschrauber der Polizei Dortmund (Symbolbild) suchte nach dem Kind, das sich alleine und offensichtlich verwirrt im Dorneywald aufhielt.
Auch ein Hubschrauber der Polizei Dortmund (Symbolbild) suchte nach dem Kind, das sich alleine und offensichtlich verwirrt im Dorneywald aufhielt. © Helmut Kaczmarek

Der Einsatz dauerte laut Peter Bandermann bis 20.11 Uhr. Bis dahin sei noch immer keine Vermissten-Anzeige eingegangen. „Obwohl mittlerweile zwei Stunden vergangen waren.“

Die entscheidende Idee hatte während der fieberhaften Suche eine Grundschullehrerin. Nachdem sie durch den Besuch der Polizei von dem herumirrenden Kind gehört hatte, schrieb sie eine entsprechende Nachricht in eine WhatsApp-Eltern-Gruppe. Das hatte sie den Beamten versprochen.

Mutter meldet sich bei Polizei

Tatsächlich meldete sich daraufhin gegen 21 Uhr die Mutter des gesuchten Jungen telefonisch bei der Polizei Dortmund. Sie teilte mit, dass ihr Sohn (5) wieder wohlbehalten zu Hause sei. Zu den näheren Hintergründen wollte sich der Polizeisprecher mit Rücksicht auf die betroffene Familie nicht äußern.

Peter Bandermann lobt aber ausdrücklich das Verhalten der beiden Zeuginnen. „Wenn ein Kind unbegleitet und dann auch noch bei einbrechender Dunkelheit durch den Wald irrt, ist das ein Notfall. Es war genau richtig, uns zu kontaktieren.“ Die beiden Frauen hätten auch versucht, den Jungen anzusprechen. „Doch er wirkte völlig aufgelöst und lief weiter in den Wald hinein“ so Peter Bandermann.

Auch für die gute Zusammenarbeit mit der Lehrerin bedankte er sich. „Der Anruf der beiden Zeuginnen, das Aufsuchen der Schulveranstaltung durch unsere Beamten, die Nachricht in der WhatsApp-Gruppe, das alles zusammen ist perfekt gelaufen“, so Bandermann.

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