Warum der Durchgang in dieser Baustelle nur in eine Richtung verboten wird, versteht Jürgen Utecht aus Dortmund-Obernette nicht.

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Verloren im Schilderwald: Baustelle in Dortmund verwirrt Fußgänger

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Chaotische Schilder sorgen für verwirrte Fußgänger an einer Baustelle im Dortmunder Westen. Wo darf man entlanglaufen, wo nicht? Die Emschergenossenschaft gibt Antworten und schlägt eine Lösung vor.

Nette

, 13.09.2021, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fußgänger finden sich auf der Mengeder Straße in einem Wald aus verwirrenden Baustellenschildern und weiß-rot-gestreiften Baken wieder. Wo der zwischen Emscherallee und Mengeder Straße verlaufende Zechengraben renaturiert wird, ist schon seit Anfang 2020 eine große Baustelle. Zuständig für die Bauarbeiten ist die Emschergenossenschaft. Die verwirrenden Schilder seien aber neu, sagt Jürgen Utecht, der für die Mengeder Grünen in der Bezirksvertretung ist.

Fast drei Kilometer Umweg

So versperrt den Weg von der Freiwilligen Feuerwehr Nette zur Straße Mergelkuhle jetzt ein rot leuchtendes „Für Fußgänger verboten“-Schild. „Der erste Gedanke ist: Ich darf hier gar nicht durch“, sagt Utecht. Die Alternative sei aber - wenn man nicht gerade die Emscherallee mit Tempo 70 nähme - ein Umweg von fast drei Kilometern. Nun trennen aber auf der rechten Seite rot-weiße Baken einen schmalen Streifen der Straße ab. „Vielleicht soll das ein Fußgängerweg sein“, vermutet Jürgen Utecht. Die Emschergenossenschaft bestätigt das.

Den provisorischen Fußgänger-Weg am Zechenbach in Dortmund-Nette kann man an einigen Stellen nicht benutzen, weil er von Gestrüpp überwuchert ist.

Den provisorischen Fußgänger-Weg am Zechenbach in Dortmund-Nette kann man an einigen Stellen nicht benutzen, weil er von Gestrüpp überwuchert ist. © Rebekka Wölky

„Die Baken sollen den Bereich abtrennen, in dem sich die Fußgänger bewegen können“, sagt Emschergenossenschaft-Pressesprecher Ilias Abawi. Fußgänger haben an einigen Stellen allerdings kaum eine Chance, den Weg auch zu benutzen. Denn Büsche und Gestrüpp, vor allem Brennnesseln, überwuchern große Teile des Weges.

Einige Schilder gibt es doppelt

Noch absurder werde die Beschilderung, wenn man zu Fuß aus der anderen Richtung komme, sagt Jürgen Utecht. Denn wenn man von der Mergelkuhle zur Freiwilligen Feuerwehr laufen will, darf man das anscheinend auf der Straße tun. Am anderen Ende der Baustelle steht kein „Für Fußgänger verboten“-Schild. Doch auch von der anderen Seite aus soll man eigentlich den abgetrennten Weg benutzen.

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Sinnvoll findet Utecht „diesen ganzen Schilderwahn“ nicht. Ebenso wenig, dass ein anderes Schild, das die Vorfahrt für Autofahrer regeln soll, fast vollständig hinter den Ästen eines Baumes verschwindet. „Aber macht ja nichts, das gleiche Schild haben sie daneben einfach noch mal aufgestellt, anstatt das erste ein Stück nach rechts zu verrücken“, sagt er kopfschüttelnd. „Im nächsten Leben werde ich auch Aufsteller von Straßenabsperrungen. Immer, wenn ich nicht weiter weiß, stelle ich dann einfach irgendwo ein Schild hin.“

Aus Richtung der der Mergelkuhle in Dortmund-Nette scheint der Durchgang für Fußgänger erlaubt. Ein "Durchgang verboten"-Schild steht hier nicht.

Aus Richtung der der Mergelkuhle scheint der Durchgang für Fußgänger erlaubt zu sein wie immer. Ein "Durchgang verboten"-Schild steht hier jedenfalls nicht. © Rebekka Wölky

Dass die Baken einen Fußgängerweg abtrennen sollen, sei „in der Tat vielleicht schwierig zu erkennen“, gesteht Ilias Abawi ein. Die einzige Alternative zu der jetzigen Regelung sei aber, noch mehr Bauzäune und ein weiteres Hinweisschild aufzustellen.

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„Wir werden das sowohl mit der Baufirma als auch dem Ordnungsamt besprechen“, so Abawi. Denn die Baufirma sei zwar selbst für das Aufstellen der Baken und Schilder zuständig, arbeite aber nach klaren Vorgaben des Ordnungsamtes. Lohnen würde sich eine neue Beschilderung durchaus, denn die Baustelle läuft noch bis 2022.