
Ungefähr so hoch wie eine Straßenlaterne sind die Teleskopstangen, die derzeit in Mengede stehen. © Jan Keuthen
Seltsame Stangen am Straßenrand im Dortmunder Westen – das steckt dahinter
Straßenverkehr
Vielen Autofahrern im Dortmunder Westen sind sie schon aufgefallen und sie wundern sich: Warum stehen seltsame Teleskopstangen am Straßenrand? Die Stadt kann es erklären und beruhigen.
Sie sind lang und dünn und oben auf haben sie eine Kamera installiert: In vielen Straßen in Dortmund-Mengede sind zurzeit Teleskopstangen am Straßenrand zu sehen. Beispielsweise in den Straßen Auf dem Brauck, Königshalt und an der Strünkedestraße. In den sozialen Medien geht die Frage um, was die Kameras erfassen. Auch von Spionage ist die Rede, ob das ernst gemeint ist oder als Scherz, ist nicht immer ganz auszumachen.
Die Stadt Dortmund kann aber alle beruhigen. Sie hat die Stangen aufstellen lassen – sie gehören zu den „regelmäßigen Verkehrserhebungen“, die sie „an den wichtigsten Knotenpunkten im Dortmunder Straßennetz“ durchführt. Sprich: Die Kameras auf den Stangen erfassen, wie viele Fahrzeuge zu welchen Zeiten an bestimmten Stellen der Stadt unterwegs sind.
Es werden keine Gesichter gefilmt
Damit die Daten möglichst aktuell sind, werde versucht, an jedem dieser Knotenpunkte alle fünf bis sechs Jahre zu messen. Zurzeit sind die Stadtteile Mengede und Lindenhorst an der Reihe. An insgesamt 57 Stellen verteilt auf mehrere Tage dokumentiert die Stadt den Verkehr.
Angst, ausspioniert zu werden, müsse keiner haben: „Gefilmt wird in speziell niedriger Auflösung und aus der Vogelperspektive, so dass Gesichter und Kennzeichen nicht erkennbar sind und auch sonst keine personenbezogenen Daten erhoben oder verarbeitet werden“, sagt Stadtsprecher Christian Schön.
Wer Interesse an den Ergebnissen hat, den muss er aber enttäuschen: Das Stadt- und Bauordnungsamt arbeitet mit den Daten, nimmt sie als Basis für seine Planungen, eine Veröffentlichung sei aber nicht vorgesehen.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
