Verkehrswende nur in der Innenstadt? Stadtbezirk fordert mehr E-Ladeboxen

© Jörg Bauerfeld

Verkehrswende nur in der Innenstadt? Stadtbezirk fordert mehr E-Ladeboxen

rnE-Mobilität

Was bringt die ökologische Offensive in der Dortmunder City, wenn man bis kurz davor mit dem Verbrenner-Auto anreisen muss? In den Stadtbezirken gibt es bisher kaum Lademöglichkeiten für E-Autos.

Sölde

, 21.08.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Man muss es sich einfach einmal auf der Zunge zergehen lassen. Im gesamten Stadtbezirk Aplerbeck gibt es eine öffentliche Ladebox für E-Fahrzeuge. Eine, für über 50.000 Einwohner. Vielleicht ist man bei der Stadt Dortmund ja der Meinung, dass die im Süden Geld genug hätten, um sich eigene anzuschaffen. So mutmaßt man zumindest beim SPD-Ortsverein „Am Haarstrang“ und in der SPD AG Stadtbezirk Aplerbeck Klima, Energie und Digitalisierung.

Nur wenige Radabstellplätze und ein nicht barrierefreier Bahnhof. Sölde glänzt nicht gerade in puncto Verkehrswende.

Nur wenige Radabstellplätze und ein nicht barrierefreier Bahnhof. Sölde glänzt nicht gerade in puncto Verkehrswende. © Jörg Bauerfeld

Als Beispiel gilt da der Ortsteil Sölde. Hier, an der Grenze zu Holzwickede, scheint die Uhr, was eine Verkehrswende angeht, stehengeblieben zu sein. Über die Sölder Straße wälzt sich der Autoverkehr. Vor der Schranke an der Sölder Straße in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof staut sich regelmäßig der Verkehr. Meistens laufen die Motoren weiter, pusten Abgase in die Sölder Luft.

Radstreifen kaum ausgebaut

Der Bahnhof selber ist nicht barrierefrei, soll aber in den kommenden Jahren umgebaut werden. Auch, was Radwege oder Radfahrstreifen angeht, ist man in Sölde nicht gerade gesegnet. Auf der Hauptdurchgangsstraße gibt es zwar welche - aber nur stückweise.

Alles Probleme, die schon des Öfteren angesprochen wurden, an denen sich aber irgendwie nichts ändert. Aber auch, wenn die Sölder selber etwas ändern wollten, gibt es kaum eine Möglichkeit dazu. Da ist das Beispiel E-Mobilität. In ganz Sölde gibt es nicht eine öffentliche Ladesäule für E-Autos. „Die Attraktivität von E-Autos soll insgesamt gesteigert werden, um so die Luftqualität in den Wohnorten zu verbessern und die Lärmbelästigung zu verringern“, sagt Jürgen Skaliks (SPD).

Programm der Stadt Dortmund

Und er verweist auf ein Programm der Stadt Dortmund. NOX-Block heißt das und soll den Bürgern, die nicht in der Lage sind, eine eigene Wallbox zum Laden der Autos anzuschaffen, die Möglichkeit geben, sich auch ein E-Auto anzuschaffen.

Gerade in Wohngegenden, in denen zumeist Mehrfamilienhäuser stehen, wäre diese Möglichkeit ein dicker Pluspunkt. Beispiel: Der Bereich der Hortensienstraße. Zahlreiche Mehrfamilienhäuser, keine Möglichkeit, ein E-Auto zu laden. Die öffentlichen Boxen können an jeder Laterne montiert und genutzt werden. Davon gibt es dort genug.

Insgesamt 400 Ladepunkte in ganz Dortmund

Aber die SPD befürchtet, dass die Stadt Dortmund bei der Verteilung dieser Boxen nicht fair ist. Das Hauptaugenmerk würde auf die Verteilung in der Innenstadt gelegt, so Lothar Buddinger (SPD). So sollen bis Ende 2022 insgesamt 400 öffentliche Ladepunkte an Laternen installiert werden.

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„Fair wäre es, wenn jeder der 12 Stadtbezirke in Dortmund bedacht wird“, sagt Buddinger. Für den Stadtbezirk Aplerbeck sollten so in einem ersten Schritt 30 bis 40 Ladepunkte realisiert werden. Die Standorte dieser Ladepunkte sollen gemeinsam mit den Einwohnern zunächst für Sölde, Sölderholz und Lichtendorf mittels eines Bürgerdialogs festgestellt werden.

Ein Antrag an die Stadt Dortmund, das Projekt entsprechend anzupassen, soll in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Aplerbeck, am 7. September 2021 beschlossen werden.