Bereits Ende September 2022 veröffentlichte die Stadt Dortmund die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage im Jahr 2023. Tatsächlich sind darunter aber auch einige Platzhalter – also Termine, die die Gewerbevereine „nur vorsorglich“ beantragt haben.
Der Dortmunder Westen ist davon zweimal betroffen. Wer sich die vier Termine schon in seinem Kalender vermerkt hat, sollte dahinter zumindest große Fragezeichen setzen. Denn die verkaufsoffenen Sonntage am 27. August im Zuge der Lütgendortmunder Bartholomäuskirmes und am 12. November während des Mengeder Martinsmarkts werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden.
„Wir dürfen zwei verkaufsoffene Sonntage pro Jahr durchführen und beantragen deshalb auch immer zwei“ erklärt Thorsten Eustrup, Vorsitzender des Gewerbevereins „Aktiv im Ort“. Der Kirmes-Termin sei ein Platzhalter. „Für den Fall, dass jemand auf die Idee kommt, dass wir einen zweiten verkaufsoffenen Sonntag brauchen.“
Aktuell würde sogar der Traditions-Termin im Rahmen des Martinsmarkts (12. November) wackeln. „Es machen einfach zu wenige Geschäfte mit, was bei den Kunden nicht gut ankommt“, so Eustrup. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, man versuche aktuell, weitere Gewerbetreibende für den verkaufsoffenen Sonntag zu gewinnen.
Mengeder Michaelisfest
In Stadtbezirk Mengede wird es 2023 nur einen verkaufsoffenen Sonntag geben: während des Michaelisfestes am 3. September. Auf der städtischen Liste taucht auch der 12. November auf (Martinsmarkt): „Den Termin haben wir gestrichen“, sagt Ingo Plettner, Pressesprecher des Mengeder Gewerbevereins.
Der Grund: Der Martinsmarkt findet abwechselnd an der evangelischen und katholischen Kirche statt. „Beide Standorte sind zu weit weg vom Ortskern, man würde das Publikum hin- und herzerren“, so Plettner.

In Huckarde ist 2023 kein verkaufsoffener Sonntag geplant – und das sei keine Überraschung, so Christian Oecking, Vorsitzender des örtlichen Gewerbevereins. „Der verkaufsoffene Sonntag hat bei uns keine Tradition.“ Man könne hier an sechs Tagen pro Woche einkaufen. „Warum soll man dem Personal den siebten Tag ruinieren?“
Eine ähnliche Meinung vertritt die Gewerkschaft verdi: „Gemeinsam mit der bundesweiten Allianz für den freien Sonntag setzen wir uns für den Erhalt der Sonntagsruhe ein, ebenso wie für Öffnungszeiten im Handel, die allen Beschäftigten eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen“, heißt es auf ihrer Homepage.
Vor diesem Hintergrund betonte der Dortmunder Rechtsdezernent Dahmen im September: Bevor die Termine letztlich per Verordnung freigegeben werden könnten, prüfe die Verwaltung für jeden Einzelfall, ob gemessen an öffentlicher Wirkung der Ladenöffnung eine erkennbare Ausnahme vom Sonntagsschutz gerechtfertigt ist.
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