TuS Holzen-Sommerberg verzweifelt Wann ist die Sporthalle endlich fertig?

TuS Holzen-Sommerberg verzweifelt: Wann ist die Halle endlich fertig?
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Dieser Spruch passt wie die Faust aufs Auge auf die Sanierung der Sporthalle in Dortmund-Holzen: „Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast darüber lachen.“ Seit Juni 2022 ist die kleine Halle gegenüber der Eintracht-Grundschule, an der Stadtgrenze zu Schwerte, nun schon gesperrt. Sanierungsmaßnahmen standen an, geplant war dafür zunächst ein halbes Jahr – doch dann schienen die Arbeiten kein Ende zu nehmen.

Wenn man überhaupt von Arbeiten sprechen kann. „Auf der Baustelle war oft keine Menschenseele zu sehen“, sagt Kay Wegner. Er ist Kassenwart des TuS Holzen-Sommerberg und kann nur den Kopf schütteln.

Sportgeräte stehen in der Halle.
Die Sportgeräte des TuS Holzen Sommerberg sind schon wieder in der Sporthalle. Nur die Geräteräume sind noch nicht nutzbar. © Privat

Der Verein, dessen Heimathalle das Gebäude an der Heinrich-Pieper-Straße ist, muss seit mehr als 20 Monaten mit den Ausweichterminen seiner Sportlerinnen und Sportler jonglieren. Ein Teil ist auf verschiedene Hallen in Dortmund verteilt. Einige üben ihren Sport in Schwerte aus. „Zum Glück haben wir sehr treue Mitglieder“, sagt Erwin Dötsch, Vorstandsmitglied des Vereins. So sei die Zahl der Vereinsaustritte glücklicherweise vernachlässigbar.

Ein feuchter Keller

„Seit die Elektriker da sind, läuft es“, erklärt Erwin Dötsch. Aber es habe immer wieder Probleme gegeben – zuletzt den feuchten Keller. „Immer wieder kamen neue Dinge dazu, die die Fertigstellung verzögerten.“ Am meisten ärgere ihn aber, dass der Verein nicht in die Planungen einbezogen worden sei. „Wir kennen uns doch vor Ort aus.“

Geschichten über Bauarbeiten in den Geräteräumen und die damit verbundene Abluft lassen den neutralen Zuhörer schmunzeln. Außerdem habe es vor kurzem eine Begehung gegeben, bei der die Vertreter der Stadt nicht in der Lage gewesen seien, eine Auskunft darüber zu geben, was überhaupt noch zu tun sei.

Der Hallenboden in Holzen ist noch abgedeckt.
Die Halle wird ein Schmuckstück. Nur die Dauer der Sanierung sorgt für Kopfschütteln. © Privat

Und nicht nur der Verein leidet unter der Hallenschließung. Auch die benachbarte Grundschule ist betroffen. Bei gutem Wetter kann der Sportplatz für den Sportunterricht genutzt werden. Ansonsten geht es mit dem Bus nach Aplerbeck, seit knapp zwei Jahren. Und was sagt die Stadt Dortmund zur „Monsterbaustelle“? Hier zeigt man sich optimistisch, dass die Sportanlage bald wieder genutzt werden kann.

„In der Sporthalle sind die Arbeiten weitestgehend abgeschlossen. Derzeit werden noch Restarbeiten ausgeführt. Die Inbetriebnahme und die erforderlichen Sachverständigenprüfungen sind für Anfang April 2024 geplant“, erklärt Stadt-Pressesprecherin Alexandra Schürmann. „Die baurechtliche Abnahme der Sporthalle durch das Bauordnungsamt ist nach derzeitigem Stand für Mitte des 2. Quartals 2024 vorgesehen.“ Das wäre grob gesagt Mai 2024 – also knapp zwei Jahre nach Schließung der Halle.

Neuer Hausanschluss

Doch was sind die Gründe für diese immense Sanierungsdauer? Laut der Stadt Dortmund spielen Lieferschwierigkeiten aufgrund des Krieges in der Ukraine und Fachkräftemangel eine Rolle. Aber auch Probleme, die während der Bauphase auftraten. So stellte sich unter anderem heraus, dass die interne Stromzuleitung nicht ausreichend dimensioniert war. Hier musste ein neuer Hausanschluss gelegt werden.

Nach gut 18 Monaten Bauzeit wurde dann festgestellt, dass das Regenwassernetz unter der Halle offenbar nicht mehr intakt war. Dies führte zu Wassereinbrüchen in einzelnen Kellerbereichen, was wiederum die Montage der Haustechnik im Technikkeller behinderte. Die Kosten für das Umbauprojekt sind unterdessen laut Stadt Dortmund nicht explodiert.

„Diese zusätzlichen Maßnahmen erforderten zusätzliche finanzielle Mittel, die aber mittelfristig ohnehin für den Erhalt der Halle notwendig gewesen wären. Außerdem liegen die Kostensteigerungen im Rahmen der allgemeinen wirtschaftlichen Situation“, sagt Alexandra Schürmann.

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