Verdi: Warnstreik bei Amazon in Dortmund Ausgerechnet am Schnäppchentag

Verdi: Warnstreik bei Amazon in Dortmund: Ausgerechnet am Schnäppchentag
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Amazon ist ein riesiger Onlinehändler, in Dortmund gibt es ein Verteilerzentrum des Unternehmens. Der Schnäppchentag „Prime Day“ startet am Dienstag (11.7.), es locken besondere Rabatte - und ausgerechnet dann sollen die Beschäftigten die Arbeit niederlegen.

Im Tarifkonflikt mit Amazon hat die Gewerkschaft Verdi für Dienstag bis Donnerstag zu Warnstreiks an mehreren Standorten in Nordrhein-Westfalen aufgerufen. Neben dem Verteilerzentrum in Dortmund sind auch Werne und Rheinberg betroffen.

Kampf für einen Tarifvertrag

Seit zehn Jahren werde bei Amazon für einen Tarifvertrag gekämpft, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Die Stundenlöhne seien in den vergangenen Jahren zwar wiederholt erhöht worden und lägen über dem aktuellen Mindestlohn, doch das wäre ohne den Druck nicht geschehen.

Amazon zahle Logistikmitarbeitern ab September Einstiegslöhne von 14 Euro brutto pro Stunde inklusive Bonuszahlungen, berichtet das Unternehmen. Dazu kämen zahlreiche Extras und Vergünstigungen.

Keine Auswirkungen für Kunden

Verdi hält dagegen: Tatsächlich blieben die Einkommen der Beschäftigten durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oft um mehrere Hundert Euro unter denen der Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen.

Amazon erwartet nach eigenen Angaben keine Auswirkungen durch den Ausstand. „Unsere Teams an den Logistik-Standorten haben sich gewissenhaft auf die Prime Day Aktionstage vorbereitet und sind bereit, die Kundenbestellungen zu bearbeiten“, sagt Sprecher Thorsten Schwindhammer. Zudem sei die Beteiligung an den Streiks stets überschaubar.

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