Am Abend des BVB-Pokalsiegs im Mai hat die Polizei Ansammlungen auf der Möllerbrücke verhindert. Zu dieser Zeit mit einer besonders hohen Corona-Inzidenz war das auch richtig, findet unser Redakteur. © Kevin Kindel
Meinung
Verbote für die Problemzone Möllerbrücke: Wo sollen die Leute dann hin?
Dortmunds Politik diskutiert über Alkohol- oder Ansammlungsverbote für die Möllerbrücke. Dieser Reflex zeigt, wie wenig die Beteiligten an Zigtausende der Bürger denken, meint unser Autor.
Junge Leute sind im öffentlichen Raum laut, ein paar wenige Idioten fühlen sich zu teils sogar schweren Straftaten animiert. Anwohner werden rund um die Möllerbrücke um den Schlaf gebracht, und der erste Reflex der Politik ist, Alkohol- oder Ansammlungsverbote anzufragen.
Sicherlich gerät die Lage dort aus den Fugen, aber solche Verbote bieten doch keine nachhaltige Lösung. Wo sollen die vernünftigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen denn in Dortmund hin? Überall sind sie unerwünscht, wenn sie keinen Eintritt oder teure Getränke bezahlen können. Sie dürfen keine Musik hören und können nirgendwo zur Toilette gehen.
Die Treppen an der Westseite des U-Turms waren ein beliebter Treffpunkt, weil man nirgends sonst in der Innenstadt so lange am Tag im Sonnenschein sitzen konnte. Der Skatepark ist bereits Geschichte, jetzt werden direkt vor den Stufen Gebäude hochgezogen. Der Freiraum wird zugebaut.
Fast 100.000 sind 18 bis 29 Jahre alt
Eine Großstadt wie Dortmund muss diesem signifikanten Teil ihrer Bevölkerung, zigtausenden Menschen, etwas anbieten können, ohne schlicht mit Verboten zu antworten. Etwa jede sechste Person in Dortmund ist 18 bis 29 Jahre alt. Die Stadt braucht gut erreichbare Plätze, ohne Eintritt, ohne Zaun, an denen man einfach Zeit verbringen kann. An denen auch Musikboxen mal etwas lauter sein dürfen.
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