Dieses Grab auf dem Dortmunder Hauptfriedhof ist scheinbar durch Vandalismus in Mitleidenschaft gezogen. In Wahrheit sind es Markierungen. © Schaper
Hauptfriedhof in Brackel
Vandalismus am Hauptfriedhof: „Beschmierte“ Grabsteine entdeckt
Von Vandalismus war die Rede, als mit roten Linien und Kreisen versehene Grabsteine auf dem Hauptfriedhof fotografiert und bei Facebook geteilt wurden. Es ist aber doch anders als gedacht.
Einige Facebook-Nutzer ärgerten sich über Vandalismus auf dem Hauptfriedhof in Brackel. Unter anderem bedauern die Nutzer, dass es keinen Respekt vor der Totenruhe noch vor fremden Eigentum gebe.
Einige Nutzer meinten aber auch, es könne sich um eine Kennzeichnung für die Mitarbeiter handeln, damit diese wissen, wo die Liegezeit abgelaufen ist.
Grab wird abgeräumt
Jetzt kann Ulrich Heynen von den Friedhöfen Dortmund für Klarheit sorgen. „Es handelt sich nicht um Vandalismus“, erklärt Ulrich Heynen. „Das Grab wurde zur Abräumung gekennzeichnet.“
Auch dieses Grab wurde markiert. © Schaper
Die Grabstätte wurde aufgegeben, woraufhin die Friedhöfe Dortmund sich um den Stein und die Bepflanzung kümmern. Da dies durch externe Firmen geschieht, muss das entsprechende Grab gekennzeichnet werden, damit die Firma es auch sicher findet.
Einige Nutzer auf Facebook meinen, dass die Art und Weise der Kennzeichnung nicht angemessen sei. „Die Kennzeichnung war nicht unbedingt als technische Markierung zu erkennen“, gibt auch Heynen zu. Normalerweise würde das sorgfältiger gemacht.
Generell gehen Grabmale, die nicht durch Angehörige abgeräumt werden, in die Verfügungsgewalt der Friedhöfe Dortmund über. Vergangenes Jahr waren das circa 2.500 Grabmale auf den städtischen Friedhöfen, davon 640 Grabmale auf dem Hauptfriedhof.
Externe Firmen sind beteiligt
Der Abbau der Grabmale auf den Gräbern selbst und der Transport zu einer Deponie sowie weitere Tätigkeiten werden dabei für externe Firmen ausgeschrieben.
„Zur Deponie deswegen, weil es keine andere Nutzung für die Grabmale gibt“, erläutert Heynen. Die Umarbeitung von Grabmalen beispielsweise zu einem neuen Grabmal oder zu Mauersteinen ist schlichtweg zu aufwendig.
Auch hier findet sich eine Markierung. © Schaper
Es wird aber nicht immer abgeräumt. Die Friedhöfe Dortmund sind bemüht, besonders außergewöhnliche Steine zu erhalten. Das bedeutet, dass die Grabmale nicht abgeräumt werden, sondern auf der mit Rasen eingesäten Grabstätte verbleiben. „Es werden natürlich nur Grabmale abgeräumt, die nicht unter Denkmalschutz stehen“, ergänzt Heynen.
Markierungen haben verschiedene Funktionen
Je nach Grund gibt es unterschiedliche Markierungen auf dem Friedhof. Neben den Grabsteinen sind das auch schon mal Büsche oder Bäume, die geschnitten oder entfernt werden müssen. „Wir haben dafür verschiedene Farben, auch je nach Jahr“, beschreibt Heynen. „Daher haben manche Bäume verschiedenfarbige Markierungen.“ Genutzt wird wasserfeste Farbe.
Das Grab wird abgeräumt. © Schaper
Mit Vandalismus haben die Friedhöfe zum Glück wenige Probleme. „Es gab in der vergangenen Zeit nichts Auffälliges“, kann Heynen berichten. „Zu 98 Prozent stammen solche scheinbaren ‚Schmierereien‘ von uns.“
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