Uwe Walter an einer der Stromzapfsäulen: Neun Stück hat er für seine Mitarbeiter angeschafft.

© Jörg Bauerfeld

„E-Mobil-Infrastruktur ist katastrophal“ – gerade auch am Phoenix-See

rnE-Mobilität in Dortmund

Der Betrieb von Uwe Walter liegt am Phoenix-See. Jetzt sollte man meinen, dass es an diesem Prestige-Objekt öffentliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge gibt – aber falsch gedacht.

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, 30.01.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Uwe-Walter-Gruppe hat ihren Sitz an der Meinbergstraße. An der Seite des Phoenix-Sees, der noch zum Stadtbezirk Aplerbeck gehört. Zwei große Gebäude mit freier Südlage sind es. „Seit über 18 Jahren haben wir auf der großen Halle schon eine Photovoltaikanlage“, sagt Uwe Walter.

Die hat sich schon fast amortisiert. Auf dem zweiten Gebäude soll nun eine weitere folgen. „Um ein wenig autark zu sein“, sagt Walter. Der hat schon immer darauf geachtet, dass Geschäft und Umweltbewusstsein sich nicht ausschließen.

Der Phoenix-See-Parkplatz an der Meinbergstraße: Auch hier gibt es keine Ladesäule.

Der Phoenix-See-Parkplatz an der Meinbergstraße: Auch hier gibt es keine Ladesäule. © Jörg Bauerfeld

Der neueste Kracher in dem mittelständischen Unternehmen: Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, für eine kleine Summe im Monat einen E-Smart zu bekommen. Von ihrer Firma. Und den Sprit in Form von Strom gibt es gleich gratis dazu.

Zu dem Zweck sind auf dem Firmengelände gleich neun Stromzapfsäulen entstanden. Hier können die Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit ihre Fahrzeuge wieder aufladen. „Es war ein tolles Angebot von Smart, dazu kamen noch Fördermittel, da konnten wir nicht nein sagen“, so Walter, der aber noch ordentlich zubuttern musste, bis alles stand.

In Dortmund gibt es das Projekt Smart City

Wenn man dem Geschäftsmann so zuhört, wird man den Eindruck nicht los, dass es mit der Energiewende ein wenig stockt. Da gibt es beispielsweise in Dortmund das Projekt Smart City. Eine Maßnahme im Masterplan Energiewende.

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„Da wird immer viel geredet und es gibt gute Ideen. Nur gemacht wird nichts“, so Walter. Knüppel in die Beine habe er in den letzten Jahren genug bekommen. „Wir haben vor einigen Jahren den Parkplatz an der Halle gekauft und wollten da schon etwas tun für die E-Mobilität.“ Doch das sei an der Donetz, einem Tochterunternehmen der DSW21 gescheitert.

Viele Hürden auf dem Weg zur Ladesäule

Dabei wollte man nur wissen, ob genügend Leistung auf den Leitungen sei, um eben mehrere Fahrzeuge auf einmal über Nacht laden zu lassen. „Allein schon in Hinblick auf die Zukunft, denn wir hatten vor 20 Fahrzeuge über Strom laufen zu lassen“, sagt Walter.

Es habe sich erst niemand zurückgemeldet und als er endlich einen Ansprechpartner ausfindig gemacht habe, sei das der einzige gewesen, der Auskunft hätte geben können. „Und der war im Urlaub“, so Walter.

Keine öffentlichen Säulen am Phoenix-See

Jetzt hat er es eben selbst in die Hand genommen. Neun Säulen stehen auf dem Gelände. Leider nicht öffentlich nutzbar. Öffentliche Ladesäulen sucht man im Übrigen auch am Phoenix-See vergebens.

Ein Leuchtturmprojekt der Stadt Dortmund, an dem man nicht die Möglichkeit hat sein E-Auto zu laden. Für Uwe Walter ein Unding. „Die E-Mobil-Infrastruktur ist hier einfach katastrophal.“