„Unter Tage“ in Dortmund: Auf Zeche Zollern gibt’s bald ein Lehrbergwerk

© Stephan Schütze

„Unter Tage“ in Dortmund: Auf Zeche Zollern gibt’s bald ein Lehrbergwerk

rnZeche Zollern

Das Lehrbergwerk auf Zeche Zollern ist so gut wie fertig. Besucher können sich auf ein richtiges Abenteuer freuen. In die Tiefe geht es leider jedoch nicht.

Bövinghausen

, 06.09.2019, 11:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Reise in die Bergwerks-Vergangenheit ist bald auf Zeche Zollern möglich. Denn: Das neue Lehrbergwerk ist bald fertig. Am Grubenweg 5 werden in einer großen Halle zahlreiche Elemente aufgebaut, um die Welt des Bergbaus wiederauferstehen zu lassen.

Besonders zwei Punkte sind dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bei seinem Lehrbergwerk wichtig: Besucherinnen und Besucher sollen den die Logistik unter Tage, der Abbau und die Förderung der Kohle nähergebracht werden.

Dabei sollen nicht nur Informationen weitergegeben werden. Im Gegenteil: „Es soll ein richtiges Abenteuer werden“, verspricht Maschinenbautechniker Klaus Senkel, der bei der Organisation hilft.

Eine Erfahrung mit allen Sinnen

Ausgerüstet mit Helmen erfahren die Besucher in dem dunklen Raum die Welt des Bergwerks mit allen Sinnen. Da nicht alles direkt darstellbar ist, arbeitet das Lehrbergwerk mit verschiedenen Medien.

So werden unter Tage aufgenommene und aufbereitete Geräusche eingespielt, um das richtige „Bergwerk-Feeling“ aufkommen zu lassen. Es soll krachen und quietschen. „Die Beleuchtung soll auch nur da an sein, wo die Besucher grade stehen“, so Klaus Senkel.

Maschinenbautechniker Klaus Senkel zeigt, wie Kohle abgebaut wurde.

Maschinenbautechniker Klaus Senkel zeigt, wie Kohle abgebaut wurde. © Stephan Schütze

Die Enge des Raums kann unter anderem auf einem Stück Strecke, das man entlangkrabbeln kann, erfahren werden.

Lehrbergwerke gab erfasst überall

„Ein Lehrbergwerk hatte früher fast jeder Bergbaubetrieb“, beschreibt Anne Kugler-Mühlhofer. Die Lehrlinge wurden dort an ihren zukünftigen Beruf herangeführt. Dieser Zweck soll auch auf Zeche Zollern rüberkommen. Bergbauromantik soll weniger im Vordergrund stehen.

Im Lehrbergwerk soll richtiges Bergwerkfeeling aufkommen.

Im Lehrbergwerk soll richtiges Bergwerkfeeling aufkommen. © Stephan Schütze

Das Lehrbergwerk stammt von der Zeche Westerholt aus Gelsenkirchen, die 2008 geschlossen wurde. Eine aufwendige Arbeit: Es war ein Puzzle aus rund 10.000 Teilen. Transportiert auf Lastwagen und Tiefladern. So traf das ehemalige Lehrbergwerk Westerholt schon 2016 im LWL-Museum Zeche Zollern ein.

Dr. Anne Kugler-Mühlhofer präsentiert ein Ausbauschild.

Dr. Anne Kugler-Mühlhofer präsentiert ein Ausbauschild. © Stephan Schütze

Das Bergwerk ist auch inklusionsgerecht gestaltet. Rollstuhlfahrer und Besucher mit Rollatoren können sich problemlos bewegen. Wirklich unter Tage wird es nämlich nicht gehen. Das Lehrbergwerk ist ebenerdig.

450.000 Euro soll das restaurierte Lehrbergwerk kosten, davon sollen 260.000 Euro von der RAG-Stiftung kommen.

Museumspädagogik wird integriert

Außerhalb des eigentlichen Lehrbergwerks wird noch ein weiterer Teil gebaut. In diesem soll ein museumspädagogischer Bereich für Kinder seinen Platz finden.

Die Bauabschnitte des Lehrbergwerks.

Die Bauabschnitte des Lehrbergwerks. © Stephan Schütze

Anne Kugler-Mühlhofer ist stolz auf ihre Mitarbeiter. „Klaus ist ein Goldstück“, lobt sie. „Er kann durch seine Kontakte viel organisieren.“ Auch über die Mitarbeiter in den Werkstätten ist sie froh: „Sie haben unheimlich viel Arbeit investiert. Die Hilfe von Experten und Koordinatoren ist sehr wichtig.“

Wann die Eröffnung sein wird, ist noch nicht sicher

Die Eröffnung des Lehrbergwerks ist für Ende Oktober geplant. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Passend dazu wird am 17. Oktober (Donnerstag) „20 Jahre Zeche Zollern als Museum“ gefeiert: Denn im Oktober 1999 eröffnete das Museum erstmalig.

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