Uni Polster hat sich vergeblich gegen die „erzwungene Schließung“ gewehrt: Nach rund 20 Jahren muss das Möbelgeschäft im Dortmunder Westen zeitnah seinen Standort in Dorstfeld aufgeben: So hat es die Stadt Dortmund verfügt, so hat es nun das Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen bestätigt. Grund für die Räumungsklage ist ein nicht mehr gültiger Brandschutzplan.
„Das Drama nimmt den erwarteten Lauf“, sagt Frank Jankuhn, Geschäftsführer der Uni-Polster Handels Gesellschaft GmbH, am Dienstag (4.3.) dieser Redaktion. Denn viel Hoffnung, dass die beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereichte Beschwerde im Sinne von Uni Polster entschieden würde, hatte Frank Jankuhn von Anfang an nicht.
„Seelischer Schmerz“
Vor allem wollte sich das Unternehmen mit diesem juristischen Schritt etwas Zeit und Luft für die Abwicklung der Filiale an der Spicherner Straße 68/Ecke Arminiusstraße verschaffen. Vor rund zwei Wochen habe man das Urteil erhalten: „Wir werden das Objekt jetzt kurzfristig schweren Herzens schließen müssen“, schreibt Jankuhn in einer Mail an uns. Im anschließenden Telefonat spricht er sogar von „seelischem Schmerz“, den die unfreiwillige Schließung bei ihm ausgelöst habe. „So etwas habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt.“
Erneut räumt Frank Jankuhn ein, dass „formaljuristisch betrachtet die Stadt recht hat“. Denn das Gebäude sei 1998 nur für einen Nutzer genehmigt worden. Weil Uni Polster den Lagerraum aber an einen Online-Händler vermietet hatte, habe die Stadt an dieser Stelle einen Verstoß gegen den Brandschutzplan festgestellt. Der Geschäftsführer bleibt dabei: „Hier ging es nicht um eklatante Mängel, hier ging es um ein Kräftemessen, das wir erwartungsgemäß verloren haben.“

Wann genau der letzte Öffnungstag von Uni Polster in Dorstfeld sein wird, weiß Frank Jankuhn nicht. „Wir warten noch auf das Schreiben der Stadt, in dem sie uns eine Frist setzen wird.“ Er gehe davon aus, dass spätestens Ende des Monats für immer abgeschlossen wird.
Mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts sei nun der Endspurt der Räumung eingeläutet worden. „Wir haben alle Artikel nochmals drastisch reduziert. Wir hauen jetzt alles raus“, so Frank Jankuhn. Bislang waren Ausstellungsstücke wie Sofas, Sessel, Tische, Stühle und Boxspringbetten bis zu 70 Prozent reduziert. „Nun geben wir auch 80 und 90 Prozent.“
Immobilie wird verkauft
Kaufmännisch mache es einfach mehr Sinn, die vorhandenen Artikel weit unter Einkaufspreis abzugeben, als sie einzulagern und dann sukzessive in den anderen Niederlassungen zu verkaufen. Wie bisher hat Uni-Polster an der Spicherner Straße 68/Ecke Arminiusstraße weiterhin montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
„Nach der Schließung sind wir natürlich auch weiterhin für unsere Kunden da“, betont Frank Jankuhn und verweist auf die Standorte in Bochum und Oberhausen. Wer beispielsweise Möbel nachbestellen möchte oder eine Reklamation hat, findet dort seine Ansprechpartner. „Alle Telefonnummern und E-Mail-Adressen werden entsprechend umgeleitet.“
Wie die Immobilie nach dem Auszug von Uni Polster genutzt wird, steht noch in den Sternen. „Wir wollen sie auf jeden Fall verkaufen und sind bereits mit einem Makler in Kontakt“, so Frank Jankuhn. Einige Interessenten gebe es bereits, doch generell sei die Vermarktung nicht einfach. „Das dortige Industriegebiet ist schon recht ausgedünnt, hier müssen wir ein dickes Brett bohren.“
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. März 2025.