Feuerwehrsprecher André Lüddecke erklärt, was es mit dem Dortmunder Tweet auf sich hat.

Feuerwehrsprecher André Lüddecke erklärt, was es mit dem Dortmunder Tweet auf sich hat. © dpa/Bandermann (A)

Ungewöhnlicher Tweet: Dortmunder Feuerwehr will Panik vermeiden

rnLandweiter Sirenentest

Fremdartige Buchstaben hat die Dortmunder Feuerwehr am Dienstagmorgen getwittert. Ein Fehler? Nein. Die Behörde will eine bestimmte Gruppe auf das Sirenengeheul am Probewarntag vorbereiten.

Dortmund

, 06.09.2022, 20:01 Uhr / Lesedauer: 1 min

„Das Problem ist ja“, sagt Feuerwehrpressesprecher André Lüddecke, „dass Menschen aus der Ukraine mit dem Geräusch einer Sirene etwas ganz anderes verbinden als wir.“ Während in Dortmund seit 2018 überhaupt erst wieder Sirenen aufgebaut werden, mussten Ukrainerinnen und Ukrainer in diesem Jahr erfahren, wie es ist, wenn der Alarm regelmäßig ausgelöst wird - und nicht nur zur Probe.

Beim landesweiten Probealarm in NRW schrillen am Donnerstag (8.9.) um Punkt 11 Uhr in Dortmund 32 Sirenen. Damit will die Feuerwehr prüfen, ob das Alarmsystem technisch in Ordnung ist. Geflüchtete könnten dabei jedoch einen großen Schrecken bekommen.

Luftangriff. Das ist es, woran Menschen aus der Ukraine denken, wenn sie Sirenen hören, erklärt André Lüddecke. Aber in Deutschland könne es heutzutage notwendig sein, aus anderen Gründen zu warnen: wegen eines Großbrandes oder eines Unfalls mit Giftstoffen beispielsweise. Dafür gibt es zwar mittlerweile auch die Warnapp Nina, aber nicht jeder Mensch hat ein Smartphone.

Übersetzung mit Google

Mit Presseinformationen wird seit Tagen landesweit auf den Warntag aufmerksam gemacht. Allerdings nur auf Deutsch. „Ich hab‘ das für den Tweet mal auf Ukrainisch übersetzt - in der Hoffnung, dass das so stimmt“, sagt der Feuerwehrsprecher. Der Google-Übersetzer ist nicht perfekt, aber die Botschaft wird zumindest in der Rück-Übersetzung deutlich.

Ob er so die Geflüchteten erreiche, könne er nicht sagen. „Aber ich erhoffe mir, dass die Leute erreicht werden, die mit denen in Kontakt stehen, zum Beispiel durch die Flüchtlingsarbeit.“ Dadurch werde vielleicht einigen Menschen die Angst bei dem Ertönen der Sirenen genommen.

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Dann erzählt er von einem Kind. Das sei schon toll in der Klasse integriert gewesen, in Hörde war das, als neben der Schule ein Rettungshubschrauber landen musste. Das Kind versteckte sich unter dem Tisch. Aus Angst. „Allein durch das Geräusch.“

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