
© Helmut Kaczmarek (A)
Unfallschwerpunkte in Dortmund: An drei Kreuzungen kracht es besonders oft
Verkehrsunfälle
Die Dortmunder Polizei hat für das letzte Jahr 32 Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet identifiziert, darunter sind drei große Kreuzungen. Außerdem gibt es besonders unfallträchtige Tageszeiten.
An 32 Unfallschwerpunkten (Autobahnen ausgenommen), die die Dortmunder Polizei im vergangenen Jahr im Stadtgebiet ausgemacht hat, hat es mindestens drei-, beziehungsweise fünfmal ordentlich gescheppert – insgesamt 179 Mal.
Wie Behördensprecher Peter Bandermann auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte, legt die Polizei bei der Identifizierung der Unfallschwerpunkte eine Vielzahl von Kriterien zugrunde, darunter Unfalltyp, Unfallschwere und Verkehrsbeteiligung, also zum Beispiel ob Radfahrer und/oder Fußgänger involviert waren.
Oft kracht es an Knotenpunkten von Kreuzungen und Einmündungen, die Straßen unterschiedlicher Kategorien verbinden. „Einspurig trifft auf zweispurig, Landesstraße auf Wohnstraße – so entstehen Konflikte“, erläutert der Polizeisprecher.
Ablenkung und fehlerhaftes Abbiegen
Hauptunfallursache sei neben der Ablenkung fehlerhaftes Abbiegen, so Bandermann. Das führe vor allem im Berufsverkehr, weil der Verkehr sich verdichte, morgens zwischen 7 und 8 Uhr und nachmittags ab 14.30/15 Uhr zu Karambolagen. „Ab 17.30 Uhr wird es wieder ruhiger.“
Unter den 32 Unfallschwerpunkten sind drei große Kreuzungen – über das Stadtgebiet verteilt:
- Unionstraße/Treibstraße/Westfaliastraße/Sunderweg in der nördlichen Innenstadt
- Zillestraße/Wellinghofer Straße/An der Goymark/Brandeniusstraße (L661) im Dortmunder Süden
- Hostedder Straße/Altenderner Straße/Derner Straße/Molkenstraße (L657) im Nordosten.
Besondere Vorsicht ist auch geboten an der B54 mit gleich mehreren Unfallschwerpunkten:
- Ruhrallee/Saarlandstraße
- Königswall/Brinkhoffstraße/Schmiedingstraße
- Königswall/Hansastraße
- Ostwall/Olpe/Arndtstraße
- Leopoldstraße/Münsterstraße/Mallinckrodtstraße
Zu weiteren Unfallschwerpunkten zählen
- die Kreuzung Bodelschwingher Straße/Westerfilder Straße/Haberlandstraße
- die L663 mit den Einmündungen Hamburger Straße/Gerichtsstraße; Wambeler Hellweg/Nussbaumweg und Brackeler Hellweg/Flughafenstraße/Leni-Rommel-Straße
- die L684 mit den Einmündungen Ardeystraße/Strobelallee; Derner Straße/Osterfeldstraße und Bornstraße/Mallinckrodtstraße
- Hannöversche Straße/Oberste Wilms-Straße
- Westfalendamm (Fahrtrichtung Unna)/Leni-Rommel-Straße (B1)
- Kreisstraße/Krinkelweg (L648)
- Lindemannstraße/Wittekindstraße)
- Hohe Straße/Alter Mühlenweg
- Märkische Straße/Mendestraße (L672)
- Provinzialstraße/Anschlussstelle A40 (B235)
- Schäferstraße/Unterwasserstraße
- Berghofer Straße/Ostkirchstraße
- Hacheneyer Straße/Hacheneyer Kirchweg
- Kurler Straße/Greveler Straße (L556)
- Unionstraße/Übelgönne
- Grüne Straße/Steinstraße/Kurfürstenstraße
- Carlo-Schmidt-Allee/Heinz-Nixdorf-Straße
- Heiliger Weg/Weißenburger-Straße/Kaiserstraße
- Schwanenwall/Ostwall/Kaiserstraße (B55)
- Im Defdahl/Deggingstraße
Unfallgeschehen wird analysiert
Diese Unfallschwerpunkte werden Behörden-übergreifend von der Stadt Dortmund (Straßenverkehrs- und Tiefbauamt) sowie von der Polizei näher untersucht, insbesondere mit einer Analyse des Unfallgeschehens, einer Ortsbesichtigung, der Auswertung des Unfallgeschehens der Vorjahre, mit gezielter Beobachtung des Verkehrsablaufes zu Unfall-relevanten Zeiten sowie mit längerfristigen Geschwindigkeitsmessungen.
Ebenso sei die Verkehrsbelastung von Relevanz, da mit Zunahme der Verkehrsbelastung in Knotenpunktbereichen die Konfliktwahrscheinlichkeit und damit auch das Unfallrisiko steige, erklärt Bandermann.
Anhand dieser Daten versucht die Dortmunder Unfallkommission, Fehler im Verkehrsraum zu erkennen und diese durch verschiedene Maßnahmen zu korrigieren. Bandermann: „Zu den polizeilichen Maßnahmen gehören mitunter auch verstärkte Verkehrskontrollen.“
Die Kriterien
- Ereignen sich an einem Ort innerhalb eines Jahres drei Unfälle gleichen Grundtyps in Gegenverkehrs- und Einbahnstraßen mit Getöteten oder Verletzten oder mit hohem Sachschaden, ist das ein Unfallschwerpunkt.
- Gleiches gilt bei drei Unfällen ungleichen Grundtyps mit Getöteten und Schwerverletzten in den vergangenen drei Jahren.
- Sind Fußgänger oder Radfahrer beteiligt und werden auch „nur“ leicht verletzt, zählt der Unfallort als Unfallschwerpunkt, sofern sich hier in den vergangenen drei Jahren fünf Unfälle unterschiedlichen Grundtyps ereignet haben.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
