Fast 200 Kilometer pro Stunde fuhr ein 19-jähriger Dortmunder mit seinem Golf GTI, als er am Sonntagabend (22.10.2023) auf der Emscherallee (L609) einen Opel Corsa rammte. Erlaubt waren an dieser Stelle 70 km/h. Die Polizei ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts auf ein illegales Autorennen.
In Fahrtrichtung Dortmund (Süden/Huckarde) kam der Golf von der Fahrbahn ab und krachte in den Opel Corsa, der im Gegenverkehr unterwegs war. Nach dem schweren Autounfall waren beide Autos nur noch Schrott. „Aufgrund der Stärke der Kollision wurden beide Fahrzeuge erheblich beschädigt und mehrere hundert Meter weit auseinander geschleudert“, schreibt die Polizei. Der Golf GTI kam erst gut 125 Meter hinter der Unfallstelle zum Stehen.
Aufprall mit 194 km/h
Erst um 8 Uhr am Montagmorgen, also über zwölf Stunden nach dem Unfall, endeten die Aufräumarbeiten am Unfallort. „Die Abschlepper mussten die Trümmer mit dem Besen zusammenfegen und die ausgetretenen Flüssigkeiten aufnehmen“, sagt der Polizei-Pressesprecher Steffen Korthoff. Die Polizei war bis 5 Uhr früh vor Ort.
Der 19-jährige Fahrer aus Dortmund erlitt bei dem Unfall leichte Verletzungen und habe sich laut Polizei inzwischen selbst aus dem Krankenhaus entlassen. Der 37-Jährige, der mit seinem Corsa gerammt wurde, erlitt schwere Verletzungen und liegt noch immer in Krankenhaus. Beide Fahrer saßen alleine in ihren Autos.

Zeugen berichteten, dass der Golf-Fahrer mit 150 bis 200 km/h unterwegs gewesen sein soll. Daraufhin ordnete die Staatsanwältin das Auslesen des Steuergeräts an. „Ergebnis: Erschreckende 194 km/h unmittelbar vor dem Aufprall“, schreibt die Polizei.
Verdacht auf illegales Rennen
Den 19-Jährigen „erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen sowie der fahrlässigen Körperverletzung bei einem Verkehrsunfall“, heißt es weiter von der Polizei. „Da reicht ein Blick auf die Geschwindigkeit“, erklärt der Pressesprecher. Deshalb wurden der Führerschein des 19-Jährigen und sein Mobiltelefon sichergestellt. Bei einem Autorennen sei es unerheblich, ob es gegen einen anderen Autofahrer, sich selbst oder die Zeit gefahren werde, sagt Steffen Korthoff. Immerhin, die Tests auf Drogen und Alkohol fiel bei dem Raser negativ aus.
Unfallschwerpunkt Emscherallee?
Die Zubringerstraße zur A2, die den Stadtbezirk Huckarde und auch Ellinghausen, Mengede und andere Stadtteile Dortmunds mit der Autobahn auf schnellem Wege verbinden, ist häufiger Schauplatz schwerer Unfälle. Und es ist auch nicht der erste Vorfall auf der Kreuzung Emscherallee/Ellinghauser Straße. „Als Unfallschwerpunkt möchte ich die Kreuzung noch nicht bezeichnen“, sagt Steffen Korthoff trotzdem. Die Unfallstatistiken würden das nicht hergeben.
Außerdem habe der Unfall am Sonntagabend wenig Gemeinsamkeiten mit den Unfällen, die sonst auf der Emscherallee – besonders auf der Kreuzung mit der Ellinghauser Straße und den Autobahnauffahrten zu A2 – passieren. „Häufig sind das klassische Abbiegeunfälle“, erklärt der Polizei-Pressesprecher. Es lasse sich jedoch auch beobachten, dass nicht alle Autofahrer an den Warnampeln abbremsen, sondern sogar noch mal Gas geben.
Im Unfallatlas für das Jahr 2022 sind genau an dieser Kreuzung bereits drei (leichte) Unfälle eingezeichnet. Auf der gesamten Emscherallee finden sich 15 rote Punkte, die für jeweils einen Autounfall stehen. Drei der Unfälle waren schwer.
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