Das Luftbild zeigt das geplante Neubaugebiet. Rund 70 Haushalte haben sich bereits zusammengetan, um das Wohnprojekt zu stoppen – notfalls auch mit rechtlichen Schritten. © Stephan Schuetze
Über 200 Wohneinheiten
Umstrittenes Neubaugebiet in Dortmund: Bürgerprotest zeigt erste Wirkung
Über 200 neue Wohneinheiten im Dortmunder Westen: Für Bauwillige sind die Pläne gute Nachrichten, für die Anwohner eine Katastrophe. Ihr Protest, ihre Sorgen und Ängste bleiben nicht ungehört.
Im Dortmunder Westen soll 2024 ein großes Neubaugebiet entstehen. Geplant sind Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser mit über 200 Wohneinheiten. Während Bauwillige jubeln und sich bei der Stadt schon registriert haben, will die Nachbarschaft mit allen Mitteln das Bauvorhaben verhindern.
Ihre Ablehnung, Kritik und Bedenken gegen den Bebauungsplan Lü 141 Auf dem Toren in direkter Nachbarschaft zum Friedhof haben einige Anwohner der Idastraße, der Straße Auf dem Toren und des Ida-Carrés bereits schriftlich formuliert. „Ich weiß allein von 70 Haushalten, die sich dagegen wehren“, sagt Anwohner Udo Diesing.
Als „brutal und rücksichtslos“ bezeichneten er und seine Nachbarn das geplante Wohnprojekt bereits Ende März gegenüber dieser Redaktion. Hier werde ein ökologisch wertvolles Gebiet zerstört, lautet einer der Vorwürfe. Mit Sorge blicken die Bürger auch auf zusätzliche Park-, Verkehrs- und Entwässerungsprobleme durch die neuen Wohneinheiten. „Die können das hier nicht einfach zupflastern, sie werden auf großen Widerstand stoßen“, sagt Diesing. Auch vor juristischen Schritten werde man nicht zurückschrecken.
Mitten durch diesen Grüngürtel soll die Zufahrt zum geplanten Neubaugebiet führen. Die direkten Nachbarn wollen das verhindern. © Beate Dönnewald
Lü 141 ist zweimal Thema
Der Protest zeigt erste Wirkung. Denn in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund am Dienstag (18. Mai) ist das geplante Neubaugebiet gleich zweimal Thema. Zum einen haben die Politiker einen städtischen Referenten eingeladen, der das Vorhaben vorstellen und ihre Fragen beantworten soll.
Da die Sitzung wie immer öffentlich ist, haben auch interessierte Bürger die Gelegenheit, Vortrag und Diskussion live zu verfolgen. Corona-bedingt sollte man sich aber absprechen, damit es nicht zu voll im Raum wird. Normalerweise bekommen Besucher nur während der Einwohnerfragestunde ein Rederecht, möglicherweise wird Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp (SPD) sie für diesen heiklen Tagesordnungspunkt noch einmal öffnen.
Mehr Mitwirkung der Bürger
Zum anderen hat die SPD-Fraktion für die Mai-Sitzung einen Antrag zum Bebauungsplan Lü 141 formuliert. „Wir stellen fest, dass es ein sehr großes Interesse der Öffentlichkeit an diesem Baugebiet gibt. Sowohl von Seiten der möglichen Kauf- bzw. Bauinteressierten als auch von Seiten der Anwohner, die die Baumaßnahme kritisch sehen“, schreibt Fraktionssprecher Andreas Lieven.
Um dem hohen öffentlichen Interesse gerecht zu werden, halte die SPD eine über die beschlossene Öffentlichkeitsbeteiligung hinausgehende Mitwirkung der Bürger für erforderlich, so Lieven. Ideen könnten so rechtzeitig in den Prozess eingebracht und geprüft werden. Konkret geht es der SPD um eine Bürgerinformationsveranstaltung „zum Zeitpunkt der frühzeitigen (ersten) Bürgerbeteiligung im Verfahren“.
Die BV-Sitzung (18.5.) beginnt um 17 Uhr im PZ der Heinrich-Böll-Gesamtschule, Volksgartenstraße 19.
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