„Der Busfahrer hat mir das Leben gerettet“ 55-Jähriger in Hörde brutal überfallen

„Der Busfahrer hat mir das Leben gerettet“: 55-Jähriger brutal überfallen
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Die Stimme am Telefon klingt fest. Und das, obwohl der 55-jährige Hörder, der seinen Namen aus verständlichen Gründen nicht öffentlich nennen möchte, wenige Stunden zuvor Opfer eines brutalen Überfalls geworden ist. Nur mit Glück kam er ohne größere Verletzungen davon.

„Ich hatte sogar Angst um mein Leben“, berichtet der Mann. Nur einem aufmerksamen Busfahrer und dem beherzten Eingreifen zweier Mitarbeiter des DB-Sicherheitsdienstes sei es zu verdanken, dass es ihm halbwegs gut gehe. „Ich möchte mich ganz herzlich bei dem Busfahrer bedanken. Er hat mir durch seine schnelle Reaktion wahrscheinlich das Leben gerettet“, sagt der 55-Jährige.

Die Treppe zur Hörder Brücke.
Auf dieser Treppe warteten die restlichen Jugendlichen, um dann auf das Opfer einzuprügeln. © Bauerfeld

Bewusste Aktion eines Täters

Doch was war passiert? Es geschah am Dienstagabend (12.3.) auf der Hörder Bahnhofstraße im Bereich des Bahnhofsgebäudes in Dortmund-Hörde. Dort, wo die große Treppe hinauf zum Rewe-Markt und zur Hörder Brücke führt. Es war gegen 19 Uhr, also zu einer Zeit, in der die Haltestellen auf beiden Seiten der Straße stark frequentiert sind.

Der Hörder schildert die Situation, die den Angriff auf ihn auslöste – wohl eine bewusste Handlung eines der Täter: „Es passierte direkt an der Ampel auf der Seite von Rewe. Ich habe auf Grün für Fußgänger gewartet, als mir ein Jugendlicher von der anderen Seite entgegenkam. Als die Ampel umsprang, ging ich ihm entgegen. Plötzlich kreuzte er meinen Weg und rempelte mich heftig an. Ohne jeden Grund.“

Es sei klar gewesen, dass es sich um eine absichtliche Aktion gehandelt habe, so der 55-Jährige.

Hier halten die Busse vor dem Bahnhof in Hörde.
Immer wieder gerät die Umgebung des Hörder Bahnhofes in die Schlagzeilen. Jedoch war es zuletzt ruhig. Schlagen jetzt wieder junge Leute über die Stränge? © Bauerfeld

Denn kurze Zeit später sei es schon losgegangen. „Ich habe natürlich gefragt, warum er mich angerempelt hat, da kamen schon einige andere Jugendliche und junge Männer von der Treppe zum Rewe. Ich glaube, es waren so um die sieben.“

Mit den Worten „Ich schlag‘ dich tot“ ging die Gruppe auf den Mann los. Erst mit Fäusten, dann mit Tritten gegen den Körper. „Ich fiel auf die Straße und in dem Moment fuhr ein Bus los.“

Flucht über die Brücke

Das DSW21-Fahrzeug konnte jedoch rechtzeitig anhalten. „Die jungen Männer haben dann auf mich eingetreten, als ich am Boden lag. Auch gegen meinen Kopf.“ Keiner der Passanten, die den Vorfall beobachteten, habe geholfen. Dank zweier Mitarbeiter der DB-Sicherheit, die sich einmischten, konnte der Angriff jedoch schließlich gebremst werden.

„Ich habe mein Gesicht die ganze Zeit mit den Händen geschützt“, sagt der 55-Jährige, der sofort die Polizei rief. Die jungen Männer flüchteten unterdessen in Richtung Brückenplatz.

Die Südseite der Hörder Brücke.
In einem dieser Häuser sollen laut Zeugenaussagen einige der Täter verschwunden sein. © Bauerfeld

Einige der jungen Männer konnte das Opfer sogar noch kurz verfolgen. Ein Zeuge sah sie in einem Häuserblock an der Schildstraße verschwinden. Die Dreistigkeit der brutalen Täter zeigte sich kurze Zeit später. Einer von ihnen tauchte in der Nähe des Tatorts auf und wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen. „Gegen den 18-Jährigen wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt“, sagt Polizei-Pressesprecher Gunnar Wortmann.

Den 18-Jährigen musste die Polizei allerdings zunächst wieder auf freien Fuß setzen. „Die besonderen Voraussetzungen einer Untersuchungshaft liegen hier nicht vor“, erklärt der Polizei-Pressesprecher.

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