
© Christin Mols (A)
U-Bahn-Weiterbau bis in die südlichen Stadtteile wieder im Gespräch
Stadtbahn-Pläne
U-Bahn-Verbindungen bis weit in den Dortmunder Süden wären für die Verkehrswende ein Traum. Tatsächlich gibt es solche Pläne schon seit mehr als zehn Jahren. Jetzt tauchen sie wieder auf.
Zwischen 2003 und 2008 wurde ein Konzept für die Dortmunder Stadtbahn erarbeitet. Darin enthalten sind einige Pläne, die bis heute nicht umgesetzt sind. Dazu gehören unter anderem recht spektakuläre Verlängerungen der Bahntrassen im Dortmunder Süden.
Es geht um die Erweiterungen der U-Bahnlinie U41 bis zur Overgünne in Benninghofen und um die Verlängerung der U49 über Hacheney hinaus bis zur Zillestraße oder sogar Godekinstraße.
Pläne für die Erweiterungen gab es bereits 2008
Jetzt liegen die Pläne von 2008 wieder auf dem Tisch. Die politischen Gremien diskutieren über die weitere Realisierung der alten Ideen und die Fortschreibung des Konzepts. Dazu gehören unter anderem Nachrüstungen zur Barrierefreiheit und zum Brandschutz, aber auch etliche neue Anbindungen und Trassen-Verlängerungen.
Die Bezirksvertretung in Hörde hielt sich am Dienstag (11.5.) allerdings nicht allzu lange damit auf. Prof. Thomas Goll (CDU) stellte vorab fest, dass allein die veranschlagten Kosten mit insgesamt weit mehr als 100 Millionen Euro für die beiden Süd-Projekte eine Realisierung in absehbarer Zeit eher unwahrscheinlich machen. „Ich halte das für eine Art Beschäftigungspolitik.“ Eine nähere Beschäftigung mit der Vorlage schien daher kaum lohnend.

Ein zweites Projekt im Dortmunder Süden ist der Weiterbau der U49 in Hacheney. © Dieter Menne (A)
Unter dem Punkt „Ausblick“ beschreiben die Pläne zunächst eine Verlängerung der Stadtbahnlinie über die derzeitige Endhaltestelle Clarenberg hinaus bis zu Overgünne. Die Kosten dafür werden auf 21 Millionen Euro geschätzt.
An der Benninghofer Straße zwischen Overgünne und der abknickenden Vorfahrt Richtung Höchsten würde dann die neue Endhaltestelle entstehen. Von welcher Seite der Zugang zur U-Bahn erfolgen soll, ist nicht erkennbar. Denkbar wären Ein- und Ausgänge von der Benninghofer Straße oder der Luegstraße aus. Auch ein großer Park- and-Ride-Parkplatz ist in dem neuen Plan von Januar 2021 vorgesehen.
Eine weiterer Haltepunkt wäre auf halber Strecke an der Albingerstraße. Optional wird sogar eine Erweiterung bis zur Busenbergstraße östlich der Benninghofer Straße vorgestellt.
Die Entwurfsplanung für die Stadtbahnverlängerung Hacheney umfasst den Ausbau bis zur Godekinstraße in Wellinghofen. Auch der Weiterbau nur bis zur Zillestraße wurde angedacht, aber wegen des schlechteren Kosten-Nutzen-Verhältnisses wieder verworfen. Die Kosten für die große Lösung schätzt die Verwaltung auf 92,6 Millionen Euro. Die weitere Bearbeitung der Planung sei wegen anderer Priorisierungen zurückgestellt worden.
Und dabei wird es wohl auch vorerst bleiben. Den Mitgliedern der BV Hörde bleiben in dem Stadtbahnentwicklungskonzept viel zu viele Fragen offen. Sie lehnten die Empfehlung mit fünf zu zwei Stimmen bei vier Enthaltungen ab.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
