Zu einer Störung bei einem Sonderzug nach Soest kam es am Sonntagabend auf der Eurobahn-Strecke nach dem Bundesligaspiel des BVB gegen Wolfsburg. Wegen eines technischen Defekts, so ein Sprecher der Feuerwehr, musste der Zug in Höhe der Buschmühle anhalten und letztlich die Türen öffnen.
Jörg Emmerich, der sich mit seinem Sohn Nico das Spiel angesehen hatte, schildert die Situation so: „Wir sind um 20 Uhr losgefahren und waren vielleicht fünf Minuten unterwegs, da hielt der Zug plötzlich an. Es war rappelvoll. Als die Luft nach 20 Minuten immer schlechter wurde, brachen einige Fahrgäste die hintere Tür des Zuges auf und sprangen nach draußen. Das machten ihnen immer mehr Menschen nach.“ Irgendwann seien die Türen dann aufgegangen und fast alle Fahrgäste strömten auf die Gleise oder machten sich auf anderen Wegen davon.

Ähnlich schildern Lasse Jannig (21) und Louis Senger (19) aus Lippstadt und Geseke den Vorfall. Sie kritisieren, dass es keine Durchsagen gab und niemand im Zug überhaupt wusste, warum er angehalten hatte und nicht weiterfahren konnte. Viele Fahrgäste seien einfach über die umliegenden Wege verschwunden.
Die Einsatzkräfte, zu denen auch Mitarbeiter der Bundespolizei zählten, führten die am Ort gebliebenen Fahrgäste über das Phoenix-West-Gelände - etwa in Höhe der Stehbierhalle der Bergmann-Brauerei - in Sicherheit. Dort warteten am Ende auch Jörg, Nico, Lasse und Louis auf Bekannte, die sie abholten. Verletzt wurde niemand. Dennoch befand sich zur Sicherheit ein Rettungswagen der Feuerwehr vor Ort. Von Phoenix-West machten sich die Menschen auf eigene Faust auf den Heimweg oder ließen sich von dort abholen.
Ein Feuerwehr-Sprecher schätzt, dass etwa 150 Menschen in dem Zug waren. Am Abend gegen 22.30 Uhr war die Zugstrecke der Eurobahn noch gesperrt. Die Feuerwehr wollte vor Freigabe der Strecke noch erkunden, ob sich eventuell doch noch Menschen auf den Gleisanlagen aufhielten.