Die Inflation treibt die Preise für viele Lebensmittel in die Höhe. Das trifft einem bundesweiten Preisvergleich zufolge auch die Mensen der Universitäten. Durchschnittlich vier Prozent sei das Essen dort allein zwischen Juli und Oktober teurer geworden. Allerdings nicht in Dortmund.
Hier seien die Preise sogar um 2 Prozent gefallen, wie die private Krankenversicherung Ottonova angibt. Mit dem durchschnittlichen Preis von 2,49 Euro pro Gericht liegt Dortmund auch absolut gesehen unter dem Durchschnitt der 40 größten deutschen Universitäts-Standorte (2,62 Euro).
„Es freut uns natürlich sehr, dass das Studierendenwerk Dortmund im Vergleich so gut abschneidet“, sagt dessen Geschäftsführer Thomas Schlootz. „Unser Bemühen ist es, die Studierenden möglichst günstig mit gutem Essen zu versorgen und daher haben wir alles dafür getan, dass die Preise in der Grundversorgung für die Studierenden stabil bleiben.“ Mit ihren Semesterbeiträgen sorgen sie selbst dafür, dass die Essenskosten erschwinglich bleiben.
Vegetarisch häufig günstiger
Das Studierendenwerk betreibt aktuell fünf Mensen und Cafeterien an der Technischen Universität und drei weitere an der Fachhochschule. Außerdem gibt es drei Cafés und einen mobilen Food-Truck.
Groß ist übrigens der Preis-Unterschied zwischen vegetarischen Mahlzeiten und solchen mit Fleisch oder Fisch. Während Veggie-Gerichte im bundesweiten Schnitt 2,34 Euro kosten, werden für Fleisch oder Fisch 3,25 Euro fällig.
Für vegetarische Cannelloni haben Studierende in der Dortmunder Hauptmensa bei unserer Stichprobe am Montag (7.11.) beispielsweise 2,30 Euro gezahlt, vegane Pasta mit Champignons und Spinat kostete 1,90 Euro. Hähnchengeschnetzeltes und Köttbullar wurden mit 2,80 beziehungsweise 3 Euro abgerechnet.
Gäste der Mensa, die nicht studieren und nicht am Campus arbeiten, werden auch verpflegt, gehören aber nicht zur eigentlichen Zielgruppe und zahlen etwas mehr. Die Preise reichen für dieselben Gerichte von 4,90 bis 6 Euro.
Wegen der Energiekrise hatte das Studierendenwerk Ende September erst angekündigt, die Preise vieler Gastro-Produkte anheben zu müssen. Es sei aber gelungen, die Grundversorgung günstig zu halten. Studierende zahlen für das Tagesgericht weiterhin nur 1,90 Euro.
Gesetzlicher Auftrag
„Auf der einen Seite verfolgen wir unseren gesetzlichen Auftrag, Studierende unter anderem mit bezahlbarem Essen und günstigem Wohnraum zu versorgen“, sagte Schlootz Ende September. „Auf der anderen Seite aber laufen uns derzeit selbst die Kosten davon.“
Das Studierendenwerk achte darauf, die Belastungen möglichst gerecht zu verteilen. In der Hauptmensa am Vogelpothsweg sind zuletzt nur rund 2000 Mahlzeiten pro Tag verkauft worden. Vor der Pandemie waren es 5000.
Die Krankenversicherung Ottonova aktualisiert den bundesweiten Mensa-Preisvergleich wöchentlich auf ihrer Internetseite.
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