Trauer um Helmut Feldmann Kämpfer für das Recht auf Sterbehilfe verstarb mit 77 Jahren

Trauer um Helmut Feldmann: Kämpfer für das Recht auf Sterbehilfe
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Angehörige und Weggefährten trauern um einen herzlichen, energischen Menschen, der in jahrelangem Kampf am Bundesverfassungsgericht das Recht auf Sterbehilfe erstritt: Helmut Feldmann. Nach dem viel beachteten Urteil vom 26. Februar 2020 war der Rentner aus Marl plötzlich ein gefragter Interviewpartner der Medien. Viele Menschen, denen Ärzte den Zugang zu Betäubungsmitteln verweigerten, wandten sich an ihn.

Dass der Bundestag bisher keine gesetzliche Regelung zur Sterbehilfe beschloss, kritisierte Helmut Feldmann immer wieder in aller Schärfe: „Es verstößt gegen die Menschenwürde und ist inhuman, dass Menschen Jahre qualvoll leiden müssen.“ Nun nahm er sein erkämpftes Recht selbst in Anspruch und erlöste sich, teilt uns seine Familie mit.

Vier Lungenentzündungen überstanden

Seit Jahren litt der Marler, der auch viele Jahre in Dortmund lebte, an der Lungenkrankheit COPD. Zuletzt überstand er vier Lungenentzündungen und eine schwere OP. Das hielt ihn nicht davon ab, sich weiter in der SPD, der AWO und im Marler Seniorenbeirat zu engagieren.

Vor zwei Jahren veröffentlichte der im niedersächsischen Teufelsmoor geborene Marler die Autobiografie „Mein Lebensweg vom Saulus zum Paulus“, die im Buchhandel erhältlich ist. Darin schildert er eine harte Kindheit, den gesellschaftlichen Absturz und den Weg zurück ins bürgerliche Leben. Helmut Feldmanns Credo: Man kann sein Leben immer zum Guten wenden.

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