
© Tobias Larisch
Kilometerlanger Transport von Erde ärgert Anwohner der Grävingholzstraße
Lkw-Verkehr
Der Transport von Mutterboden sorgt aktuell für ein noch höheres Lkw-Aufkommen auf der Grävingholzstraße. Die Erde wird vom Kanal zum Parkplatz von Phönix Eving gebracht. Muss das sein?
„Für mich gibt es dafür keine plausible Erklärung“, sagt Peter Laudanski. Seit Dienstag (26.5.) wird an der Grävingholzstraße in Eving auf dem Parkplatz des Vereins Phönix Eving Mutterboden gesammelt. Dies hat zur Folge, dass das Lkw-Aufkommen auf der Straße noch mehr zugenommen habe.
Das Problem daran ist für Laudanski, dass die Grävingholzstraße für Lkw gesperrt ist. Lediglich mit Anliegen ist die Durchfahrt erlaubt. Darunter falle die Lieferung der Erde seiner Meinung nach nicht. „Warum wird der Mutterboden vom Dortmund-Ems-Kanal über mehrere Kilometer hierhin geschafft?“, fragt sich der 66-Jährige.

Ein Lkw, der den Mutterboden zum Parkplatz bringt und dafür über die nur für Anlieger freie Grävingholzstraße fahren muss. © Peter Laudanski
Dreieinhalb Kilometer beträgt die Strecke von der Ellinghauser Straße bis zum Lagerort. „Knapp einen Kilometer entfernt gibt es ein Regenrückhaltebecken, wo genug Platz wäre, um die Erde zu lagern“, sagt Laudanski. Auf Anfrage beim Tiefbauamt hätte am Mittwoch (27.5.) keiner von der Lagerung gewusst.
Einen Tag später habe Laudanski einen Rückruf erhalten. Ihm sei erklärt worden, dass sich der Parkplatz anbieten würde, da dort auch Laub gesammelt werden würde. „Das Laub kommt aber aus dem direkt angrenzenden Wald“, sagt der gebürtige Evinger. „Das ist völlig unnötig. Es wurde wohl gehofft, dass die Aktion nicht auffällt.“
Der Parkplatz gehöre der Stadt und die Nutzung würde 10 bis 14 Tage dauern. Laudanski sagt, er würde das aber nicht einfach hinnehmen. Ihm gehe es vor allem darum, dass schon genug Lkw die Grävingholzstraße illegal nutzen würden.
„Jeden Morgen und spät abends wird die Straße als Schleichweg von Lkw genutzt, die zum Ikea-Lager an der Ellinghauser Straße wollen“, sagt Laudanski. Er vermutet, dass die Lkw zu den Tageszeiten das Ordnungsamt fürchten und Strafen vermeiden wollen.
Haus „leidet“ unter vorbeifahrenden Lkw
Laut dem Techniker, der an der TU Dortmund arbeitet, würde die Straße nämlich nur als Abkürzung genutzt, was keinem Anliegen entspreche, das eine Durchfahrt rechtfertigen würde.
Durch die schweren Fahrzeuge, die an Laudanskis Haus an der Grävingholzstraße vorbeifahren, würde der Bau leiden. „Und wer bezahlt die Straße vor meinem Haus, wenn sie kaputt geht?“, fragt er sich.

Die Grävingholzstraße vor Laudanskis Haus; dort, wo die 30er-Zone beginnt. Hier fahren laut eines Anwohners regelmäßig Lkw entlang. © Tobias Larisch
Neben dem Lkw-Aufkommen stört Laudanski auch das Verhalten der Autofahrer vor seinem Haus. „An der Straße liegen zwei Kindergärten, eine Schule und ein Spielplatz“, sagt er. „Keiner hält sich an die Tempobegrenzung. Das ist eine Gefahr für die Kinder.“
Eine Anlage, die das Tempo der vorbeifahrenden Autos messe, aber nicht blitzen würde, reiche seiner Meinung nach nicht aus und „bauliche Maßnahmen oder eine konsequente Radarkontrolle werden nicht als notwendig erachtet“.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
