Ein Traktor-Korso hat am Freitagnachmittag (12.1.) für massive Verkehrsbehinderungen in der Dortmunder Innenstadt gesorgt. Der Aufzug war vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) angemeldet und von der Polizei Dortmund genehmigt worden. Die Landwirte protestieren gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung.
Die Teilnehmer versammelten sich auf einem Parkplatz am Remydamm. Gegen 13 Uhr sollte es losgehen, der Start verzögerte sich jedoch etwas. Der Korso fuhr dann über die Wittekindstraße und Lindemannstraße in Richtung City. Den Wall erreichte er gegen 14.10 Uhr von der Rheinischen Straße aus.
Die Polizei zählte 158 Fahrzeuge. Im Vorfeld waren 125 Teilnehmer angekündigt worden. Unter den teilnehmenden Fahrzeugen waren hauptsächlich Traktoren, aber auch einige Lkw und Pkw fuhren mit.
Zweimal über den Wall
Der Korso fuhr gut zweimal um den Dortmunder Wall. Währenddessen sperrte die Polizei temporär die Zufahrtsstraßen und Überwege für Fußgänger, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Der Korso um den Wall dauerte etwa zwei Stunden und hatte laut Polizei eine Länge von 2,5 Kilometern. Während des Aufzugs mussten sich viele Autofahrer wegen der vorübergehenden Sperrungen in Geduld üben.

Ursprünglich war vorgesehen, dass der Aufzug nach der zweiten Runde um den Wall geschlossen über die Ruhrallee zurück zum Ausgangspunkt am Remydamm fährt. Darauf hatte sich auch die Polizei eingestellt.
Polizei-Sprecherin Diana Krömer sagte: „Um 16.08 Uhr war der Korso beendet.“ Dieser habe sich im Bereich der Ruhrallee aufgelöst. Die teilnehmenden Fahrzeuge verließen den Wall in unterschiedliche Richtungen. Ein erheblicher Teil der Traktoren fuhr über die Märkische Straße in Richtung der B1.
Landwirt zeigt sich zufrieden
Die Polizei teilte am Freitagabend mit, dass der Streckenverlauf des Korsos kurzfristig angepasst worden war und die Fahrzeuge andersherum um den Wall fuhren als geplant. Der Grund: Einige Teilnehmer wollten diesen früher verlassen, was auf der Außenspur zu jeder Zeit möglich gewesen sei, so die Polizei.
Weiter teilte die Polizei mit, dass immer wieder Passanten zwischen die Fahrzeuge gelaufen seien. Dadurch seien die Traktoren stehengeblieben, was dazu geführt habe, dass der Aufzug stellenweise abriss. „Die Polizei führte in diesem Zusammenhang Gespräche mit den Passanten“, hieß es.
Der Dortmunder Landwirt Thorsten Westermann war unter den Teilnehmern. Er sagte zu dem Protest: „Das war eine gelungene Sache.“
Der WLV hatte sich im Vorfeld klar von Verschwörungsideologen distanziert, die den Bauernprotest mit demokratiefeindlichen Parolen für sich vereinnahmen. Solche Proteste hatte es in Dortmund zuletzt auch gegeben. Deshalb wollte der WLV am Freitag keine privaten Pkw zulassen. Westermann sprach von fünf bis zehn Pkw, die sich unter die Traktoren gemischt hatten.
Der Landwirt lobte die Arbeit der Polizei ausdrücklich. „Das hat sie super gemacht“, sagte Westermann. Ihm zufolge waren an dem Korso Landwirte unter anderem aus Schwerte, Hagen, Bochum, Olfen, Lünen, Unna und Kamen beteiligt.
Westermann sagte, dass zunächst keine weiteren Bauernproteste in Dortmund geplant seien.
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