
Stundenlang war die Feuerwehr im nördlichen Bereich des Hafens im Einsatz. © Mauermann / news 4 Video-Line TV
Toter Mann im Kanal: Polizei nennt erste Details zu Hintergründen
Einsatz am Montagabend
Einen Mann, der im Kanal vermisst wurde, konnte die Feuerwehr am Montagabend nur noch tot aus dem Wasser bergen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und nennt erste Erkenntnisse zum Hergang.
Die Feuerwehr Dortmund hat am Montagabend (29.8.) einen Mann tot aus dem Kanal geborgen. Vorausgegangen war ein mehrstündiger aufwendiger Einsatz der Wasserrettung der Feuerwehr. Nun nennen Feuerwehr und die Polizei Dortmund weitere Details.
Polizei geht von Badeunfall aus
Die Polizei hat nach der Bergung des Verstorbenen die Ermittlungen zu den Hintergründen des Vorfalls übernommen. Nach ersten Erkenntnissen gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden oder eine Selbsttötungsabsicht. Demnach geht die Polizei aktuell von einem Badeunfall aus. Die Behörde betont jedoch, dass es sich um einen frühen Ermittlungsstand handelt.
Vor dem Schwimmen im Kanal wird immer wieder gewarnt, der Bereich zwischen dem Dortmunder Hafen und der Brücke an der Weidenstraße ist im Sommer dennoch dafür beliebt.
Mann wurde am Grund des Kanals gefunden
Auch die Feuerwehr hat am Dienstag auf Nachfrage weitere Details zu ihrem Einsatz genannt. Demnach sei der Mann wohl mit seiner erwachsenen Nichte am Kanal gewesen. Diese habe die Feuerwehr alarmiert, als ihr Onkel im Wasser nicht mehr zu sehen gewesen sei.
Direkt gegenüber dem Petroleumhafen, wo der Mann vermisst gegangen ist, befindet sich der Stützpunkt des Löschbootes der Feuerwehr. Dieses sowie weitere Kräfte der Feuerwehr, Feuerwehrtaucher, eine Drohne und ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera seien an der Suche beteiligt gewesen.
Zunächst sie der Petroleumhafen abgesucht worden, dann habe die Wärmebildkamera des Hubschraubers den Verdacht auf den Bereich im Umfeld des Ruderclubs Germania gelenkt. „Dort war etwas zu sehen, das von Größe und Temperatur zu einem Menschen gepasst hat“, so ein Feuerwehrsprecher. Der Verdacht habe sich jedoch nicht erhärtet und die Suche am Petroleumhafen sei fortgesetzt worden.
Trübes Wasser macht Suche schwierig
Im Wasser des Hafens sei die Sicht für Taucher sehr begrenzt, so die Feuerwehr weiter. Es sei relativ schwierig, dort in kurzer Zeit jemanden zu finden. „Das meiste läuft über Tasten“, so der Feuerwehrsprecher. „Zudem gibt es in dem Bereich des Hafens viele Schlingpflanzen und man weiß auch nie wie sich ein Körper im Wasser verhält: Er kann wie in diesem Fall auf den Grund sinken oder in einigen Metern Tiefe schweben.“
Letztendlich gehe es bei einer Rettung aus dem Wasser immer um die Zeit. Jede Minute, in der das Hirn nicht mit Sauerstoff versorgt werde, führe zu Schäden. Als der Mann schließlich nach über zwei Stunden Suche aus dem Wasser geborgen werden konnte, konnte ein Notarzt nur noch den Tod feststellen.
Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.
