Straße sollte nach Nazi-Verfolgtem benannt werden Bezirksvertretung Scharnhorst tut sich schwer

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Weil in Dortmund-Grevel sieben Wohneinheiten in Einfamilien- und Doppelhäusern gebaut werden, muss auch eine neue Stichstraße entstehen, die das Gebiet erschließt. Sie wird von der Straße In der Liethe in Höhe der Hausnummer 225 abgehen. Für diese Straße schlägt die Stadtverwaltung den Namen Kurt-Goldstein-Straße vor.

Kurt Goldstein (*03.11.1914, +24.09.2007) wurde in Dortmund geboren und lebte über viele Jahre in Scharnhorst. Als Jude und Kommunist wurde er 1933 in die Emigration gezwungen. Später wurde er in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Er überlebte den Todesmarsch nach Buchenwald. Nach Kriegsende war er bis ins hohe Alter ein Kämpfer gegen den Faschismus und Rassismus und war ein gern gesehener Diskussionspartner in Schulen und auf Veranstaltungen.

Doch es kommt zunächst anders: Nach einem Hinweis der AfD-Fraktion am Dienstag (31.10.) in der Sitzung der Bezirksvertretung Scharnhorst, Goldstein habe in der DDR auch hohe Ämter im SED-Regime bekleidet, stellte Jürgen Focke (CDU) den Antrag, die Entscheidung auf die nächste Sitzung zu vertagen - und setzte sich letztlich knapp damit durch.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in Dortmund (VVN) hatte sich für diese Namenswahl ausgesprochen: Sie erinnert daran, dass Goldstein 1996 zum Ehrenbürger Spaniens ernannt wurde und 2005 den Verdienstorden 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland erhielt.

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