Der Rat der Stadt Dortmund hat am 27. März den Bebauungsplan für das „Tiny Village“ auf dem ehemaligen Sportplatz der Emschertal-Grundschule beschlossen. Doch wann jetzt wirklich gebaut wird, steht noch in den Sternen.
Denn die ersten Tiny-Häuser sollten schon 2023 in Sölde stehen. Gerald Kampert vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, auch heute noch Projektleiter von „Klein in Dortmund-Sölde“, formulierte das ganz optimistisch im Jahr 2021. Zwar müsse noch der Bauantrag gestellt werden, man sei aber zuversichtlich, dass dieser genehmigt würde, hieß es damals.

Aber auch 2025 steht nirgendwo ein Tiny-House oder eine ganze Siedlung in der Nachbarschaft der Emschertal-Grundschule. Der alte Sportplatz, auf dem die Häuser stehen sollten, ist zugewachsen. Einige Flatterbänder zeigen, dass hier schon einmal etwas vermessen wurde. Aber passiert ist noch nichts. Und das wird wohl auch die nächsten fünf Jahre so bleiben.
Bebauungsplan neu aufstellen
Das vermutet zumindest Aplerbecks Bezirksbürgermeister Jan Gravert. Der Bebauungsplan „Ap 235“ musste komplett neu aufgestellt werden. Darunter fällt auch das Tiny-Village. „Wenn man weiß, dass die Planungen dazu vier bis fünf Jahre dauern, wird es noch dauern, bis gebaut wird“.
Was ist passiert? Zwar gab es Verzögerungen, doch man war sich bei der Stadt Dortmund sicher, dass der erste Bebauungsplanversuch im Jahr 2024 vom Rat der Stadt Dortmund beschlossen und damit rechtskräftig wird.
Klage stattgegeben
Doch der Plan, der in einem beschleunigten Verfahren (dabei entfallen beispielsweise aufwändige Umweltprüfungen) aufgestellt werden und so Baurecht schaffen sollte, wurde von einem Bürger beklagt. Und dieser Bürger bekam recht.
Das Verwaltungsgericht entschied, dass einige beschleunigte Verfahren nicht EU-Recht-konform seine. So auch das in Sölde.
Jetzt beginnt also alles bei null, was das Tiny-Village und auch die weitere Bebauung rund um die Emschertal-Grundschule angeht.
Beschleunigtes Verfahren
Ein neuer Bebauungsplan musste aufgestellt werden. Und zwar im normalen Regelverfahren mit aufwändigen Umwelt-Gutachten und einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit. Auch eine Offenlegung des Bebauungsplans muss erneut erfolgen. Und dann, wenn es keine erneuten Einwände gegen den Bebauungsplan gibt, wird dieser rechtskräftig und kann umgesetzt werden.
Für das Leuchtturmprojekt Tiny-Village in Sölde bedeutet dieses Vorgehen eine weiteren, jahrelangen Aufschub. „Der Stadt kann man hier keinen großen Vorwurf machen. Sie hat es versucht und auf das beschleunigte Verfahren gesetzt. Hätte es funktioniert, hätten alle geklatscht. So ist es schiefgegangen. Das ist natürlich ärgerlich, aber nicht zu ändern“, so Gravert.
Stadt ist optimistisch
Bei der Stadt Dortmund ist man jetzt aber zuversichtlich, den Baubeginn der „Kleinen Häuser“ früher als von vielen befürchtet realisieren zu können. So sollen schon 2025 vier von sechs Baugruppen für das Tiny Village im Rahmen eines Konzeptverfahrens ausgewählt werden und eine Grundstücksreservierung erhalten. In den Jahren 2025/26 soll der Boden im Baugebiet saniert und die Erschließungsstraße fertiggestellt werden, sodass schließlich ein Baubeginn für 2027/2028 angestrebt werden könne. Dafür muss aber nun alles glattgehen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 2. April 2025.