Gabi Heiber (67) fühlt sich im Stich gelassen Tiefe Schlaglöcher werden zur Rollator-Falle

Schlaglöcher vor Senioren-WG werden zur Rollator-Falle
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Ortstermin in der Brechtner Heide in Dortmund. Routiniert holt Gabi Heiber ihren Rollator aus dem Kofferraum ihrer A-Klasse. Die Rentnerin ist eingeschränkt mobil - ohne Rollator fällt ihr das Laufen schwer. Umso ärgerlicher für sie ist der Zustand in der Selma-Lagerlöf-Straße. „Das geht wirklich gar nicht“, ärgert sich die 67-Jährige.

Hier im Neubaugebiet liegt die Senioren-WG ihrer Mutter. Direkt an den gepflasterten Weg des Hauses grenzt die Straße. Aber statt normalem Asphalt reihen sich hier ein paar größere Schlaglöcher aneinander. Die Unebenheiten machen es für Rollator-Benutzer sehr schwer sich hier fortzubewegen.

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Der Weg zur Straße ist gesäumt von Schlaglöchern. Gabi Heiber ist fassungslos. © Mathias Gaumann

Für Gabi Heiber ist die Situation nicht nachvollziehbar. An die Stadt Dortmund habe sie sich bereits mehrfach gewandt. Eine konkrete Aussage habe sie aber nicht erhalten, was Gabi Heiber ärgert.

Sie zeigt auf das angrenzende Haus. Hier ist die Senioren-WG ihrer Mutter untergebracht. Seit Anfang des Jahres gibt es die WG jetzt. 10 Bewohner sind hier untergebracht. Auf Selbstständigkeit wird großen Wert gelegt. Nach Möglichkeiten kochen die Bewohner selbst, gehen ihren eigenen Aktivitäten nach.

Die Schlaglöcher vor der Tür sind aber für viele ein Problem, sagt Frau Heiber. „Hier sind einige, ähnlich wie meine Mutter, auf den Rollator oder sogar den Rollstuhl angewiesen.

Eine Frage des Respekts

Für die 67-Jährige gehe es auch um Respekt. Die Schlaglöcher schränken die Mobilität ein. Ihre Mutter und auch andere Bewohner würden es sich zweimal überlegen, das Haus zu verlassen. Ein Sturz mit dem Rollator ist schließlich nicht ungefährlich. „Montag habe ich selbst im Wasser gestanden“, sagt Gabi Heiber. Die 67-Jährige ist auf einem Auge blind, weshalb sie sich noch mehr als Andere auf die Unversehrtheit der Straße verlassen muss.

In Gänze wirke es so, als wäre die Stadt hier noch nicht ganz fertig, meint sie. Neben den Löchern auf der Straße fallen auch am Straßenrand einige Bereiche ins Auge, wo die Mitarbeiter des Tiefbauamts noch nachbessern könnten. Frau Heiber zeigt auf einige Stellen, wo ein parkender Autofahrer sofort im Matsch versinken würde.

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Ganze „Seen“ haben sich im Loch in der Straße gebildet. © Mathias Gaumann

Das sagt die Stadt Dortmund

Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt Alexandra Schürmann, Pressesprecherin der Stadt, dass das Problem in der Selma-Lagerlöf-Straße der Stadt bekannt ist. „Die Meldung über die Löcher ging beim Tiefbauamt am 20. Juli ein“, sagt Schürmann.

Eine Überprüfung vor Ort sei bereits geplant, genauso wie eine zeitnahe Instandsetzung. Sie verwies auch auf das Wetter als mögliche Bremse bei den Arbeiten. Aber: Die Reparatur soll bald erfolgen.

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