Zehn Jahre nach Eröffnung wird in der Thier-Galerie über neue Angebote und Dienstleistungen nachgedacht. © RN

Dortmunder Einkaufszentrum

Drohender Besucherschwund - Wie die Thier-Galerie gegensteuern will

Zehn Jahre Thier-Galerie: Viele Mieter bleiben dem Einkaufszentrum treu, haben ihre Verträge vor Kurzem verlängert. Doch reicht das? Wie lassen sich die Besucherzahlen in Zukunft wieder steigern?

Dortmund

, 21.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Debatte über die Zukunft der Dortmunder City in der Zeit nach Corona betrifft auch die Thier-Galerie. Nach der Eröffnung 2011 könnte das Einkaufszentrum im kommenden September zehnjähriges Bestehen feiern. Könnte - denn die ursprünglich angedachte Feier fällt aus. Zumindest in diesem Jahr.

„Wir hatten durchaus erwogen, etwas zu machen“, sagt Center-Manager Markus Haas. Da die Corona-Lage aber nach wie vor unsicher sei, habe man entschieden, auf spezielle Jubiläumsveranstaltungen erstmal zu verzichten. „Zumal die Planungen ein halbes Jahr Vorlaufzeit benötigen.“ Auf der anderen Seite: Komplett gestrichen werden soll das „Zehnjährige“ aber nicht. „Wir prüfen, ob wir die Feier 2022 nachholen“, sagt Haas.

Dabei gehen die Überlegungen in der Thier-Galerie noch weiter: So, wie sich der Handel und weitere Akteure Gedanken über Dortmunds City der Zukunft machen, so wird auch im Einkaufszentrum nach Rezepten für die Zeit nach der Corona-Pandemie gesucht.

„Mehr Erlebnis schaffen“

Kein Geheimnis ist, dass die Besucherzahlen der Thier-Galerie mit ihren rund 160 Geschäften bereits vor Corona gesunken waren: Von 2012 bis 2018 sei die Frequenz um rund 15 Prozent zurückgegangen. So heißt es in einem Papier der Verwaltung aus Dezember 2020 an den Rat der Stadt. Demnach haben zuletzt rund 32.500 Menschen täglich das Center besucht. Die Zahlen basieren auf Angaben des Betreibers ECE.

Zum zehnjährigen Bestehen in diesem Jahr haben zwar nicht alle, aber viele Bestandsmieter wie Primark, H&M, New Yorker oder Esprit ihre Verträge verlängert. Aber es stellt sich eben auch die Frage: Reicht das, um die Besucherzahlen nach Auslaufen der Corona-Pandemie wieder zu steigern? „Ich glaube schon, dass mehr Event-Charakter hineinmuss“, sagt Tobias Heitmann, Vorsitzender der Kaufleute im City-Ring.

Ähnlich klingt das bei Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland: „Man muss den Besuchern Erlebnis-Faktoren verschaffen“, sagt Schäfer. „Warum sollten nicht kleinere Handwerksbetriebe mit geringen Geräuschemissionen möglich sein?“

Ein Showroom für Möbelanbieter?

Dabei sind einige Ideen in der Thier-Galerie bereits durchgespielt worden. Zum Beispiel die Einrichtung „eines Kletterparks“, wie Center-Manager Haas sagt. Ebenso die Variante, im zweiten Obergeschoss ein Kinderspielparadies zu eröffnen. Beides habe sich aber aus diversen Gründen bislang nicht realisieren lassen.

Dabei hat Haas weitere Neuangebote im Blick: die Themen Gesundheit und Wellness. „Darin steckt hohes Potenzial“, sagt der Center-Manager. Er könne sich gut vorstellen, Beauty- und Massage-Angebote in der Thier-Galerie zu etablieren.

Welches Geschäft befindet sich wo? Im Center wird beispielsweise überlegt, Gastro-Betriebe verstärkt auf die unteren Ebenen zu verteilen. © RN

Denkbar sei beispielsweise auch ein Showroom für Möbelanbieter, sagt Haas. Zudem werde geprüft, Gastrobetriebe künftig nicht in erster Linie geballt im oberen „Food-Court“ anzubieten – sondern sie als „Streu-Gastronomie“ stärker auf die unteren Ebenen zu verteilen.

Ware wird nach Hause geliefert

Auch soll der Kundenservice verbessert werden: ECE hat ein digitales Schaufenster („Digital Mall“) entwickelt, über das Kunden die Produkte der Geschäfte im jeweiligen Center online bestellen, bezahlen und sich anschließend nach Hause liefern lassen können. Wie der Service ankommt, testet ECE derzeit in seinem Hamburger Alstertal-Center.

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In Dortmund ist das noch nicht möglich: Das „digitale Schaufenster“ der Thier-Galerie zeigt lediglich an, welche Produkte in den einzelnen Geschäften verfügbar sind. Reservieren und online bezahlen, geht (noch) nicht. Wer seine Hose oder sein Lieblingshemd gefunden hat, muss ins Center gehen und dort kaufen.

Nach erfolgreichem Verlauf der Testphase im Alstertal-Zentrum soll das Konzept auch auf die Thier-Galerie ausgerollt werden. „2022 oder 2023 könnte es soweit sein“, sagt Haas.

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