
Torben Seifert leitet seit dem 10. Oktober die Geschicke der Thier-Galerie. © Thomas Thiel
Torben Seifert (31) übernimmt die Thier-Galerie – das hat er vor
Neuer Chef von Einkaufszentrum
Torben Seifert ist der neue Chef der Thier-Galerie. Seifert ist erst 31 Jahre – aber schon viel rumgekommen in Deutschlands Shopping-Welt. Mit Dortmunds größtem Einkaufszentrum hat er einiges vor.
Seit ihrer Eröffnung 2011 ist die Thier-Galerie ein wichtiger Anziehungspunkt der Dortmunder City. Mit ihren rund 160 Geschäften und über 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist sie ein Aushängeschild für den Shopping-Standort.
Dieses Flaggschiff des Dortmunder Einzelhandels hat nun einen neuen Kapitän: Torben Seifert hat die Leitung der Thier-Galerie übernommen. Sein Vorgänger als Center-Manager, Markus Haas, hat sich am Freitag (7.10.) nach über vier Jahren in Richtung Hamm verabschiedet, wo er neuer Chef des dortigen Allee-Centers wird.

Der eine geht, der andere kommt: der ehemalige Thier-Galerie-Chef Markus Haas (links) und sein Nachfolger Torben Seifert © Thomas Thiel
Es ist auch ein Generationswechsel: Seifert ist über 20 Jahre jünger als sein Vorgänger Haas (52). Doch trotz seiner erst 31 Lenzen hat der gebürtige Mecklenburger, der aus Neu-Brandenburg stammt, schon einiges gesehen in der Welt der Einkaufszentren: Die Thier-Galerie ist das fünfte Shopping-Center, in dem er als Center-Manager arbeitet. In seiner Vita stehen bereits Häuser in Köln, München, Potsdam und zuletzt in Erlangen.
In der fränkischen Stadt war Seifert zwar nur neun Monate, doch reichte die kurze Zeit, um Eindruck zu machen. „Der ist auf Zack“, erfährt man, wenn man sich in Erlangen umhört, „der weiß, was er tut“. Positiv in Erinnerung geblieben ist etwa die Pop-Up-Surfwelle, die im Sommer vor den Erlangen-Arkaden aufgebaut war und dem Einkaufszentrum einiges an Medieninteresse brachte.
Solche kreative Ideen würden sicher auch der Thier-Galerie guttun. Die Coronakrise hat in Dortmunds wichtigstem Einkaufszentrum ihre Spuren hinterlassen: Fast ein Viertel seiner 160 Ladenlokale stehen aktuell leer – eine erschreckende Zahl, auch wenn sich bei den 37 Leerständen oft um kleinere Geschäfte in den entlegeneren Ecken des Shopping-Centers handelt.
„Ich sehe den Leerstand, wir arbeiten daran“, sagt der neue Thier-Galerie-Chef. In Panik verfällt er deswegen aber nicht: „Wir haben hier ein funktionierendes Center“, betont er. Bezogen auf die Gesamt-Verkaufsfläche liege der Leerstand lediglich bei knapp über 10 Prozent, „das ist unter dem Branchenschnitt“.
Thier-Galerie hat „weiterhin viel Potenzial“
Die Thier-Galerie habe „weiterhin viel Potenzial und viel Strahlkraft“, davon ist Seifert überzeugt. Dieses Potenzial will er mit mehr Flexibilität bei den Mietverhältnissen ausschöpfen.
Die Zeit, in der man 10-Jahres-Verträge mit großen Filialisten geschlossen habe, sei vorbei. „Wir bieten jetzt viel kürzere Mietdauern an, das ist eine riesige Chance“, sagt Seifert. So könne ein Mieter den Standort erst einmal mit einem Pop-Up-Store ausprobieren und Teile des bereit bestehenden Ladenbaus in einem leer stehenden Ladenlokal nutzen. Wenn das gut funktioniere, schließe man einen längerfristigen Mietvertrag ab, bei Wunsch auch auf einer größeren Fläche. „Das hat in Erlangen gut funktioniert“, sagt Seifert.

Torben Seifert in seiner neuen Arbeitsstätte: der Thier-Galerie © Thomas Thiel
Um die eigene Marke zu stärken, will Seifert die Aktivitäten der Thier-Galerie in den Sozialen Medien ausbauen: „Wir haben noch viel Luft nach oben im Social-Media-Bereich.“ Er will in der Vorweihnachtszeit beispielsweise einen „Instagrammable Christmas Shop“ im Einkaufszentrum ausprobieren, in Zusammenarbeit mit Influencern.
Der 31-Jährige freut sich sichtlich auf seine neue Aufgabe. Er habe sich bei seinem Arbeitgeber, dem Einkaufszentrums-Betreiber ECE, aktiv um einen Wechsel nach NRW bemüht. Er habe früher schon einmal im Rheinland gewohnt und gearbeitet, „die Zeit in Düsseldorf und Köln habe ich sehr genossen.“ Außerdem sei er ein Fan der direkten Art des Ruhrgebiets: „Sie passt sehr gut zu mir, so bin ich auch.“
Noch wohnt Seifert in einer Dienstwohnung direkt neben der Thier-Galerie, Mitte November zieht er dann nach Hörde. Er hat vor, längerfristig in Dortmund zu bleiben. Zumindest im Rahmen seiner Branchen-Zyklen. Darin ist ein Center-Wechsel alle vier bis sechs Jahre üblich.
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.
